Megatrends in meinem Beruf und Leben | |||||||
Mit gut 50 Lebensjahren blicke auf 30 Berufsjahre zurück. Mein Beruf ist der Bankkaufmann. Was ich an meinen Arbeitsplätzen geleistet habe, hat nur teilweise etwas mit dem Lehrberuf zu tun. Hier werde ich nicht chronologisch berichten, sondern die im Laufe der Jahrzehnte sich abzeichnenden Megatrends in meinem Leben beleuchten. | |||||||
![]() | Von Alt nach Neu Schon seit meiner Kindheit begleitet mich die innere Haltung, ja Unruhe: "Es ist nichts so gut, als dass es nicht noch verbessert werden kann." Dies bringt eine gewisse Tüftler-Mentalität mit sich. Meinen Willen zu Erneuerung und Verbesserung habe ich schon in meiner Ausbildung oft gezeigt und damit die Arbeit immer wieder vereinfacht, unnötige Arbeit eingespart. Dazu gehört auch der Einsatz moderner Technik, wie zum Beispiel von Personal Computern, und hier gern mit Datenbanken, die ich sehr früh für mich - und andere Menschen - nutzbar gemacht habe. | ||||||
Von der Sache zum Mensch Wer den Bereich "Freizeit" gelesen hat, findet dort einige Hobbies, die ein Mensch normalerweise allein pflegt: Bücher und Zeitschriften lesen, Musik hören, am Computer experimentieren und fernsehen. In der Tat habe ich mich als Kind und auch noch als junger Erwachsener viel allein - also mit Sachen - beschäftigt. Wer sich für einen kaufmännischen Beruf interessiert, nennt meist als ersten Grund den Umgang mit Menschen. Dieser Kontakt, insbesondere mit fremden Leuten, fiel mir anfangs eher schwer. Aber bereits das Anleiten von Auszubildenden (manchmal auch Angestellten) hat mir viel Freude bereitet. Und außerdem verlieren auf die Dauer auch die komplexesten Gegenstände an Reiz. Eine Sinngebung wohnt Sachen ohnehin nicht inne. So kam es im Laufe meines Lebens zu einer Wendung hin zum Menschen. Diesen Trend können Sie an drei Stellen ablesen:
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![]() | Von der Zahl zum Wort In der Tat hatte ich an meinem ersten und zweiten Arbeitsplatz mehr mit Zahlen als mit Worten zu tun. Die Abteilung Rechnungswesen - auch altmodisch Hauptbuchhaltung und moderner Betriebswirtschaftliche Abteilung genannt - hat vor allem Zahlen zu verarbeiten, mit der täglichen Buchführung, den Statistiken, dem Jahresabschluss. Doch beim Jahresabschluss geht die Zahl bereits zum Wort über, und zwar im Geschäftsbericht. Und während des Jahres hatte ich die Geschäftsentwicklung zu analysieren und dem Vorstand zu berichten. Dies gilt ebenso für die betriebswirtschaftlichen Instrumente wie die Prognose. Noch relevanter wird es in der Planung: Sie besteht immer aus einem Zahlenwerk und einer Erläuterung, welche Ziele verfolgt werden. Vor allem das neuere Controlling baut auf Zahlen auf, aber es bewertet sie auch. Gerade hierbei kommt es auf präzise Wortwahl an. Denn auf der Beurteilung von Chancen und Risiken werden geschäftspolitische Entscheidungen aufgebaut. | ||||||
Vom stillen Kämmerlein an die Adressaten In Ruhe am Schreibtisch, seit Mitte der 80er Jahre dort am Personal Computer, entstehen Arbeitsanweisungen, Rundschreiben, Beschlussvorlagen, Berichte und Konzepte. Doch diese Werke aus Tabellen, Grafiken und Texten nützen nichts, wenn sie in der Schublade liegen bleiben. Die Texte müssen an die Entscheidungsträger gegeben werden. Um mit meinen Werken zu überzeugen, habe ich zwei Wege: schriftlich oder mündlich. Die Frage an mich selbst, ob ich eher ein Mann des geschriebenen oder des gesprochenen Wortes sei, ist schwer zu beantworten. Ich meine, die Schrift etwas besser als die Sprache zu beherrschen, weil ich mich beim Schreiben eher korrigieren kann, aber mir wurde in dieser Ansicht auch schon widersprochen. | ![]() | ||||||
![]() | Von der Idee in die Expertenrunde Wenn ich etwas erarbeitet habe, möchte ich es am liebsten selbst vermarkten. Muss ich meine Ergebnisse einem Vorgesetzten anvertrauen, damit er sie durch die Gremien bringt, ist mir nicht so wohl. Ich überzeuge meine Kollegen, Entscheidungsträger - und letztlich auch die Kunden - am besten selbst. Gern trete ich dabei in Abteilungs- und Geschäftsstellen-Leitersitzungen (und in Vereinsversammlungen auch) auf. Dort erkläre ich mit Hilfe von Präsentationen und Handvorlagen meine Ideen und beantworte Fragen. Durch das Feedback aus der Gruppe bekomme ich den nötigen Input für neue Konzepte bzw. zur Weiterentwicklung. Besonders gern arbeite ich in Projekten. Projekte bedeuten Fortschritt, denn Sie kennen ja mein Motto: "Nichts ist so gut, als dass es nicht noch verbessert werden kann." Und Projekte bedeuten "Macht auf Zeit". Dies ist für mich immer dann wichtig gewesen, wenn ich keine Führungstätigkeit hatte. In der Projektarbeit habe ich mir ein Feingespür für die Interessen und Wünsche der anderen Teilnehmer erarbeitet. Aus eigener leidvoller Erfahrung habe ich für mich den elementaren Grundsatz beherzigt: "Betroffene zu Beteiligten machen". Nur so kann ich Akzeptanz schaffen, damit das Ergebnis aus dem Projekt auch lange aktiv gelebt wird. | ||||||
Von der lokalen auf die nationale Ebene Gern tausche ich mich mit Kollegen, die gleiche Aufgaben wie ich haben, von anderen befreundeten Unternehmen aus. Dazu dienen auch Tagungen und Seminare. Hier kann ich eigene Erfolge für andere Häuser nutzbar machen und neue Ideen aufgreifen. Eine weitere Möglichkeit bieten die Medien. Anzeigen, Artikel und manchmal auch Fotos gebe ich gern an Zeitungen, um mein Unternehmen - oder auch meinen Verein - positiv in der Öffentlichkeit darzustellen. Auch die Webauftritte von mir und meinen Vereinen haben diesen Zweck. Viel Freude bereitete mir die Mitarbeiter-Zeitung, die ich in einem von mir geleiteten Redaktions-Team aufgebaut habe, und später das Vertriebs-Journal. | ![]() | ||||||
![]() | Vom Ich zum Wir Sie sehen richtig: einen Mann links und ein Paar rechts. Was hat dies mit meinem Beruf zu tun? Zunächst einmal nichts. Aber wer bereits meinen Lebenslauf zu Ende gelesen hat, weiß, dass ich in jüngster Zeit eine Partnerin fürs Leben gewonnen habe. Meine Partnerin übt weder denselben Beruf aus noch arbeitet sie am selben Ort wie ich. Dies ist die Herausforderung. Einerseits möchte ich meine Kenntnisse und Fähigkeiten optimal "vermarkten", andererseits so viel wie möglich mit meiner Partnerin zusammen sein. Da sie viele Gemeinsamkeiten mit mir teilt, ist sie sogar bereit, mit mir zu arbeiten. Zum Beispiel unterstütze ich sie mit Bildpräsentationen bei ihren Vorträgen. | ||||||
Vom Angestellten zum Unternehmer Nach der langen Zeit als Angestellter, auch in leitender Funktion, ist für mich die unselbständige Tätigkeit als abhängig Beschäftigter vorbei. Mit meinen Kenntnissen aus dem gelernten Kaufmannsberuf sowie aus meinen Freitzeitaktivitäten wie Reisen, Fotografieren und Reiseberichte schreiben habe ich ein eigenes Unternehmen aufgebaut: Maronde's Kunstverlag und Agentur GmbH, zu dessen Geschäftsführer ich mich gemacht habe. Mehr finden Sie auf der Homepage meiner Firma bei Links. | ![]() | ||||||