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Manfred Maronde

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Bankkaufmann: Mein Berufsweg

Prüfungszeugnis Bankkaufmann

Berufswahl und Ausbildung

Meine Eltern waren immer schon Kunden der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. So regte meine Mutter an, mich dort zu bewerben. Eine Betriebsbesichtigung in der Möllner Sparkasse von der Handelsschule aus veranlasste mich, auch dorthin eine Bewerbung zu senden. Die Möllner Sparkasse schickte nach dem Eignungstest eine Absage, die Kreissparkasse stellte mich ein. So begann ich meine zunächst zweijährige Ausbildung, da mir mit Handelsschule ein Jahr angerechnet werden musste. Der Personalvorstand jedoch bestand auf einer zunächst dreijährigen Ausbildung, die später bei guter Leistung um ein halbes Jahr verkürzt werden könnte; man akzeptiere zweijährige Lehrzeiten nur bei Abiturienten. Da mir der Einstieg ins Berufsleben nicht so leicht fiel und es mir auf einen guten Abschluss ankam, blieb ich bei drei Jahren Lehrzeit, Ergebnis siehe oben.

Sparkassen-Hochfahne im Wind

Kredit-
abteilung

Die letzten Monate meiner Ausbildung und die wenigen Wochen vor meinem Wehrdienst nahm ich als Schwangerschafts-Vertretung die Bearbeitung von Krediten in der Hauptzweigstelle Mölln wahr. Nach meiner Rückkehr wurde ich in die Hauptstelle nach Ratzeburg versetzt, in die große Kreditabteilung. Mein Aufgabengebiet als „Hilfs-Sachbearbeiter“ waren die Kredite der Hauptzweigstellen Lauenburg und Nusse. Ich bearbeitete dabei sowohl Real- als auch Personalkredite, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Mir oblag die formelle und inhaltliche Prüfung von Kreditanträgen, Bilanzauswertung, Schriftwechsel, Darlehens- und Sicherheitenverträge und schließlich Valutierungen - sprich alles von der Beschlussvorlage bis zur Darlehensauszahlung. Ferner nahm ich Sonderaufträge wahr wie das Gesamtobligo der Sicherheiten für den Jahresabschluss und die Übernahme der Darlehenskonten in die neue Kundendatenbank, die mich besonders forderte.

Rechnungs-wesen

Ein Hilferuf in die Hauptbuchhaltung erreichte mich, vor allem waren zuverlässige Prognosen der Geschäftsentwicklung vom Vorstand gefragt, die Rechnungs-Bearbeitung sollte eine Nebenaufgabe sein. Ich folgte diesem Ruf, aber die Zeitanteile waren umgekehrt. So bearbeitete ich den Monat über sämtliche Sach- und Reisekostenrechnungen, baute mit einem Programmierer ein Buchungsprogramm für Aufgenommenene Darlehen (Verträge zwischen Landesbank und Sparkasse) auf, kaufte für die Fachbücherei Literatur „in eigener Kompetenz“ ein und lieh sie aus.

Die Prognose und Liquiditäts-Planung, Berechnung des Zinsänderungs-Risikos, die Aufstellung des Handlungskosten-Voranschlages und der Aufbau einer Kostenstellen-Rechnung - sämtlich anspruchsvolle, selbständige Tätigkeiten - zählt mein gutes Arbeitszeugnis erst weiter hinten auf wie die Teilgebiete beim Jahresabschluss bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und den Rechnungsabgrenzungen für Darlehen.

Mein Wissen aus der Berufsausbildung war für diese komplexen Tätigkeiten inzwischen nicht fundiert genug, so dass ich auf den Sparkassen-Fachlehrgang drängte, den ich 1983 und 1984 in Kiel besuchte und - schon fünf Jahre nach Ende meiner Lehre - mit nur durchschnittlichem Ergebnis abschloss.

Im Sommer 1986 wurde es ernst: Die Verbandssparkasse Schwarzenbek war nicht mehr alleine lebensfähig und musste von der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg mit Hilfe des Sparkassen-Stützungsfonds aufgefangen werden. An den Vorverhandlungen und mit der Leitung von zwei Teilprojekten war ich aktiv an der Sparkassen-Fusion beteiligt.

Zusammenschlüsse von Betrieben bringen stets einen Überhang an Führungskräften mit sich, so dass an einen Aufstieg für mich hier nicht mehr zu denken war. Ich bewarb mich auswärts als „Stellvertretender Leiter der Betriebswirtschaftlichen Abteilung“.

Aufkleber 48. Sparkassen-Fachlehrgang

In der Stadtsparkasse Lüneburg waren meine Aufgaben durchaus ähnlich, jedoch nahm das Sachgebiet „Liegenschaften“, man kann auch „Grundstücksverwaltung“ sagen, erhebliche Zeitanteile in Anspruch. Die Prognose und Liquiditätsplanung behielt mein Abteilungsleiter jedoch selbst.

Ähnlich wie schon in Ratzeburg übernahm ich wo immer möglich bisher mit Schreib- oder Rechenmaschine und von Hand ausgeführte Tätigkeiten auf den Personal Computer und konnte mit Mühe auch hier das sehr leistungsstarke Programmpaket „Open Access“ ein- und durchsetzen.

Programmpaket Open Access III, Startbildschirm

Eine zweite Sparkassenfusion ereilte mich hier, jedoch legte niemand Wert auf meine Erfahrungen von Schwarzenbek und Ratzeburg, worüber ich heute noch enttäuscht bin. Die Betriebswirtschaftliche Abteilung, statt fünf- nur noch zweiköpfig, war nur dem Namen nach noch selbständig und wurde schließlich von der übermächtigen Controlling-Abteilung verschluckt.

Eine Gelegenheit, wieder mehr Freiraum für selbständiges Abteiten zu erlangen, bot sich in dem Platz „Marketing in der Steuerung der Verbundgeschäfte“, der frei wurde, nachdem sich der Stelleninhaber in eben den Controlling-Bereich begeben hatte. Mein Kollege und ich tauschten also die Plätze.

Marketing - also die Ausrichtung des Unternehmens auf den Markt - reizte mich sehr. Die Verbundgeschäfte, also die Zusammenarbeit zwischen Sparkasse und Landesbausparkasse, öffentlicher Versicherung, Investment-Gesellschaft und anderen, boten neue Möglichkeiten und Kontakte. Unsere dreiköpfige Abteilung arbeitete sehr erfolgreich im Wertpapier-, Versicherungs-, Bauspar-, Immobilienvermittlungs- und Kreditkarten-Geschäft - dies war einigen Führungskräften ein Dorn im Auge. So wurde unsere Einheit als ungeliebter Kompromiss aus der Fusion abgeschafft.

Marketing

Aufstiegs-Chancen hatte ich dort ohnehin keine. Diese lagen damals im neu erschlossenen Osten Deutschlands. Einige Bewerbungen verschickte ich vor allem in diese Richtung - und der Vorstandsvorsitzende der - von der Gebietsreform verschont gebliebenen - Kreissparkasse Sangerhausen stellte mich als erster als „Leiter Marketing“ ein. Die Möglichkeiten, selbständig Neues aufzubauen, waren damals gerade in diesem Hause enorm.

Die „Einzelkämpferin“ im Marketing, ein tüchtiges Ostgewächs, wurde meine Mitarbeiterin, ich der Leiter. Die Zusammenarbeit klappte gut, ich profitierte von den zahlreichen Kontakten meiner Kollegin.

Den anfänglichen zeitlichen Freiraum nutzte ich, um aus dem Nichts ein komplettes System für Zielvereinbarungen mit den Geschäftsstellen-Leitern und Kreditbereichen aufzubauen. Die halbjährlichen Verhandlungen mit den Leitern führte ich im Beisein des Vorstandes. Das Berichtswesen zur Zielerreichung für Passiv-, Aktiv- Dienstleistungs- und Verbund-Geschäfte gestaltete ich mit Tabellenkalkulation (Lotus 1-2-3, Microsoft Excel) ähnlich wie den Teilbereich Verbund schon auf meiner vorherigen Stelle.

Die Abteilung wuchs mit ihren Aufgaben, so dass wir am Ende zu viert arbeiteten. Die Zusammenarbeit mit den ostdeutschen Geschäftsstellen- und Abteilungsleitern gelang stets einwandfrei, während es mit einigen West-Importen manchmal Reibereien gab.

Heftmappe für Kontoauszüge mit Logo der Kreissparkasse Sangerhausen Sparkassenbuch-Aufkleber S-Rendite-Sparen Kreissparkasse Sangerhausen, Hauptstelle Hüttenstraße/Rudolf-Breitscheid-Straße

Controlling

Der Weggang eines solchen Westkollegen hinterließ eine Lücke, die ich zu schließen versuchte - im Bereich Controlling. Mit zwei Mitarbeiterinnen - eine ältere und eine jüngere, frisch ausgelernte Kraft - holte ich altes Wissen aus Betriebswirtschaft, Planungsrechnung und Buchführung hervor und wandte es an. Allerdings hatte sich das Controlling seit meinem Fachlehrgang in mehr als 15 Jahren rasant weiter entwickelt. Während das Vertriebs-Controlling einwandfrei lief, stieß ich bei der Gesamtbank-Steuerung und dem Risiko-Controlling an Wissensgrenzen. Ich machte mich wieder auf den Weg zu neuen Unternehmen.

Electronic Banking

Mein Weg führte nach Neuruppin zur Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, die ihrem Online-Banking im Internet die Stellenanzeige „Wir suchen den Leiter Medialer Vertrieb“ vorgeschaltet hatte. Es ging um neue Medien - das Internet nutze ich seit 1995 ebenso wie Personal Computer seit 1983 - also von Anfang an. Auf dieser Stelle ließ sich alles kombinieren: Marketing, Vertriebssteuerung, Controlling, Computer-Kenntnisse.

Im Organisations-Handbuch waren mehrere Leiter- und Vertriebsrunden genannt, in denen ich mich entsprechend einbringen wollte, wie dies zuvor in Sangerhausen mir zu guten Erfolgen verholfen hatte. Zu meiner Enttäuschung wurden diese Runden aber nie eingeladen. Hinzu kam das „Prinzip der Mündlichkeit“, was bedeutet, dass schriftliche Konzepte fast keine Rolle spielten - so konnte ich meine Trümpfe nicht ausspielen.

Banking-Programm Star Money 2.0, Startbildschirm

In meiner neuen Leiterstelle - wieder direkt dem Vorstand unterstellt - bekam ich eine tüchtige Mitarbeiterin und einen ebenso tüchtigen Mitarbeiter, später noch einen, die gerne selbst Leiter geworden wären. Man arrangierte sich.

Online- oder Home-Banking nahm einen rasanten Aufschwung, meine Mitarbeiter verkauften elektronische Kontoführung an zahlreiche Firmen, Verwaltungen und Private, das Kartengeschäft blühte. Die Bankprodukt-Verkäufe über die neue „Virtuelle Geschäftsstelle“, später „Internet-Filiale“, jedoch haben die Erwartungen bis heute nicht erfüllt. Konsequent wurde meine Abteilung wieder aufgelöst, im Wege eines Projektes „Zentraler Vertrieb“ unter meiner aktiven Mitwirkung eine neue Steuerungseinheit geschaffen.

Produkt- und Vertriebs-Management

Mir wurde von meinem damaligen Chef nahe gelegt, mich auf die Leiterstelle zu bewerben - leider wurde ein anderer vorgezogen, mit dem ich gut auskam. Doch dieser Leiter wurde wenige Monate später von einem anderen, der von der Sparkassenakademie Bonn zurück gekehrt war, verdrängt, was sich später als fatal für mich heraus stellen sollte.

Meine Nische war der Aufbau des neuen Kampagnen-Managements. Mehr als dreißig Verkaufsförderungs-Maßnahmen, vor allem für das Sparkassen-Finanzkonzept, brachten Schwung und Motivation in den Vertrieb der Geschäftsstellen. Auch das Anlass-Management brachte ich voran. In einem Mitarbeiter-Wettbewerb „Riester-Star“ wurde unsere Sparkasse nur knapp von einer anderen auf den zweiten Platz im Verband - aus vier Bundesländern - besiegt.

Nach und nach beobachtete ich eine ungute Entwicklung: Meine beiden ehemaligen Mitarbeiter kupferten immer mehr Know-how von mir ab, steuerten eigene Kampagnen und Anlässe - kurzum: ich wurde entbehrlich.

So nutzte mein Bereichsleiter eine für ihn günstige Gelegenheit, sich meiner Mitarbeit zu entledigen - und meine Mitarbeiter, beide ostdeutsche junge verheiratete Familienväter, profitierten. Mein teueres Westgehalt wurde eingespart.

Acht Bewerbungen von mir als inzwischen 50-Jährigen brachten nicht den geringsten Erfolg - mir blieb nur der Ausweg in die Selbständigkeit. Ich gründete mein eigenes kleines Unternehmen.

Eine Tabelle zeigt meine Tätigkeiten im Sparkassendienst in Form eines Lebenslaufes.