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Kirche:
Evangelisch-Lutherische Kirche

Als Säugling wurde ich getauft und damit Kirchen-Mitglied. Dies war die Entscheidung meiner Eltern, damals eine Selbstverständlichkeit.

Meine Mutter hielt mich schon an, bevor ich zur Schule kam, zu beten. Seither bete ich jeden Morgen vor dem Aufstehen und jeden Abend nach dem Zubettgehen. Ein gutes Gebet besteht je zur Hälfte aus Dank und aus Bitten. So fühle ich mich nur gut behütet, wenn ich für alle Vorhaben des Tages zuvor beten konnte. Bei spontanen, ungeplanten Tätigkeiten, die zudem mit Gefahr verbunden sein können, vor denen ich nicht beten konnte, fühle ich mich unsicher und unwohl.

In meinem Heimatdorf besuchte ich schon vor dem Schulalter die Kinderstunde. Die Frau unseres Pastors erzählte hierbei, untermalt mit einfachen Papp-Figuren auf einem bemalten Tuch, viele Geschichten aus der Bibel. Diese habe ich zum großen Teil bis heute behalten.

Im Schulalter besuchten meine Zwillingsschwester und ich ganz selbstverständlich jeden Sonntag den Kindergottesdienst. Dem schloss sich der zwei Jahre dauernde Konfirmanden-Unterricht an, und zwar jeden Dienstag und dann jeden Donnerstag nachmittag. Hier wurde Religion zur Pflicht - und machte damit weniger Freude. Mich störte besonders das auswendig Lernen von Katechismus, Erklärungen der Gebote, Psalmen und Liedern aus dem Gesangbuch. Wirksamer waren da schon Diskussionen über Themen der menschlichen Gesellschaft. 1974 konfirmierte uns Pastor Theo Mißfelder.

Seitdem habe ich Gottesdienste nur noch selten besucht, wie viele junge Erwachsene. Es blieb meist beim Heiligen Abend. Und später, 1985, 1990 und 2000 die Beerdigungen meiner Oma, Mutter und meines Vaters.
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Wer nun annimmt, die Kirche sei für mich nichts weiter als ein großes Gebäude mit Glocken die läuten, irrt sich. Auf meinen Reisen besichtige ich oft auch viele Kirchen. Ein Austritt aus der Kirche, um die Kirchensteuer zu sparen, kommt für mich überhaupt nicht in Frage.

In jüngster Zeit, seit Ende 2009, gehe ich mit meiner Partnerin wieder häufiger zu Gottesdiensten. Dabei besuchen wir nicht nur die Maria-Magdalenen-Kirche in Lauenburg, sondern abwechselnd verschiedene Kirchen in der Nachbarschaft. Dabei nutze ich die Gelegenheit, mich den Pastorinnen und Pastoren vorzustellen, denen ich meine Dienste im Rahmen meiner Geschäftstätigkeit anbiete.
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Die Kirche ist und bleibt nicht nur ein Dienstleister, eine Freiwilligenhilfsorganisation, sondern ein wesentlicher Bestandteil unserer abendländischen Kultur.

Die von Martin Luther reformierte, evangelische Kirche ist für mich die reine Lehre. Sie folgt nur aus der Bibel. Ein Oberhaupt wie den Papst brauche ich nicht. Auch Heilige bete ich nicht an. Ich bete direkt zu Gott, zu Jesus Christus.

Bildnachweis: Foto oben links: Das Vaterunser auf Deutsch, von mir fotografiert 1993 in Ost-Jerusalem, rechts oben mein Konfirmationsspruch von Pastor Mißfelder, unten Postkarte der Ev.-luth. St.-Johannis-Kirche zu Sterley, erbaut um 1200, Verlag Heinz Vermehren, 24 Lübeck, vor 1974. Porträt Martin Luther: Internet, wikipedia
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