Knigge zum Kirchgang
Zehn goldene Regeln für Gottesdienst-Neulinge

Für alle, die sich bisher nicht getraut haben in eine Kirche zu gehen, hier zehn goldene Regeln für den Gottesdienst-Besuch:

  • Gottesdienste gehören zu den wenigen Kultur-Events, die keinen Eintritt kosten, auch wenn Sie nicht Mitglied der Kirche sind. Man unterscheidet zwischen evangelischen und katholischen Gottesdiensten, aber beide sind sich im Grunde sehr ähnlich. Planen Sie etwa eine Stunde ein. Handys haben dann Sendepause.
  • In katholischen Kirchen befindet sich am Eingang ein kleiner Wasserbehälter. Regelmäßige Kirchgänger tippen die Fingerspitzen hinein und berühren damit Stirn, Brust, linke Schulter und rechte Schulter. Das können Sie auch machen, müssen es aber nicht.
  • In einigen Kirchen bekommen Sie am Eingang ein Gesangbuch. Eine Tafel in der Kirche zeigt die Lieder und die Verse für den Gottesdienst an. Viele Gemeinden verteilen auch Liedzettel. Wenn Sie sich unsicher fühlen, singen Sie leise oder bleiben stumm.
  • Sie können sich überall hinsetzen, wo ein Platz frei ist. Keiner denkt: "Was will denn der in unserer Kirche?"
  • Sitzen, stehen oder knien? Machen Sie es einfach wie Ihre Nachbarn. Der Gottesdienst besteht aus Liedern, Gebeten, Lesung der biblischen Geschichte und der Predigt. Der Ablauf heißt Liturgie. Regelmäßige Kirchgänger kennen die Rituale auswendig. Hören Sie einfach zu. Sie müssen nicht alles kennen.
  • Im Zentrum des Gottesdienstes steht die Predigt. Sie dauert in der Regel eine Viertelstunde und geht aus von einem Bibeltext. Bitte am Ende nicht klatschen, Sie können aber mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin gerne später über die Predigt sprechen.
  • Nach der Predigt folgt ein "Werbeblock". In den "Abkündigungen" wird über die kommenden Veranstaltungen der Gemeinde informiert.
  • Man kommt zwar umsonst hinein - aber nicht wieder hinaus. In der "Kollekte" wird meist für Hilfsprojekte, etwa in der Dritten Welt, gesammelt. Während des Gottesdienstes wird ein Beutel herumgereicht, oder am Ausgang steht ein Korb.
  • Mindestens einmal im Gottesdienst wird gebetet. Ein Gebet ist ein Gespräch mit Gott. Das "Vater unser" ist das bekannteste Gebet (Intemet: www.vater-unser.de)
  • Schlusspunkt ist der Segen, bei dem der Pastor oder die Pastorin meist die Hände hebt. Manchmal erklingt noch Orgelmusik. Bleiben Sie einfach sitzen und hören zu. epd

    21.12.2007, Märkische Allgemeine
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Zwölf gute Gründe, in der Kirche zu sein

1. Im christlichen Glauben bewahrt die Kirche eine Wahrheit, die Menschen sich nicht selber sagen können. Daraus ergeben sich Maßstäbe für verantwortungsbewusstes, gelingendes Leben.
2. In der Kirche wird die menschliche Sehnsucht nach Segen gehört und beantwortet.
3. Die Kirche begleitet Menschen von der Geburt bis zum Tod. Das stärkt auf geheimnisvolle Weise.
4. In der Kirche können Menschen an einer Hoffnung auf Gott teilhaben, die über den Tod hinausreicht.
5. Die Kirche ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Unsere Gesellschaft ist gut beraten, wenn sie solche Orte pflegt.
6. In der Kirche treten Menschen mit Gebeten und Gottesdiensten für andere ein. Sie tun das auch stellvertretend für die Gesellschaft.
7. Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihrer Musik und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr. Die Kirche setzt sich dafür ein, diese Tage zu erhalten.
8. In Seelsorge und Beratung der Kirche wird der ganze Mensch ernst- und angenommen.
9. In Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen der Kirche schaffen viele haupt- und ehrenamtlich Engagierte ein besonderes, menschenfreundliches Klima.
10. Wer die Kirche unterstützt, übt Solidarität mit den Schwachen.
11. Kirchliche Musik und Kunst sind bis heute prägende Kräfte unserer Kultur.
12. Wo immer Menschen hinkommen oder hinziehen, treffen sie auf die weltweite christliche Gemeinschaft. Dazu kann jede und jeder beitragen.

(Aus Broschüre: "12 gute Gründe, in der Kirche zu sein", Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche, Königsstraße 54, 22767 Hamburg, afoe@nordelbien.de)
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