Quer durch das Herzogtum Lauenburg
Bildname
Der Frühling hat die hügelige Landschaft in ein sonniges Gelb getaucht: Rapsfelder soweit das Auge reicht! (Foto: Äcker zwischen Lütau und Gülzow) Gerade richtig, um hoch zu Ross, per Rad oder auf Schusters Rappen die malerische Landschaft im Südosten Schleswig-Holsteins zu entdecken.

Das Herzogtum Lauenburg ist sehr waldreich und sorgt mit 48 Seen sowie den Großschutzgebieten „Naturpark Lauenburgische Seen" und „Biosphärenreservat Schaalsee" für unvergessliche Naturerlebnisse (Foto: Schaalsee-Ufer auf einstmals lauenburgischem, heute mecklenburgischem Gebiet zwischen Techin und Lassahn). Dort blühen zahlreiche Orchideenarten, und wer leise und aufmerksam ist, kann Eisvögel, Seeadler und Fischotter beobachten. Es ist ein Paradies für Wanderer.
Bildname
Bildname
Am Ufer der Elbe liegt die historische Altstadt von Lauenburg. Sehenswert sind die farbenfrohen Fachwerkhäuser in der Elbstraße (Foto) sowie Schlossturm, Fürstengarten und die Palmschleuse, die älteste erhaltene Kammerschleuse Nordeuropas. Außerdem lohnt ein Besuch im Elbschifffahrts-Museum.

Auf einer Route von 400 Kilometern können auch Reiter die vielfältige Natur erkunden. Radfahrern steht sogar ein 950 Kilometer langes, gut ausgeschildertes Wegenetz zur Verfügung. So führen z. B. Strecken am Elbe-Lübeck-Kanal (Foto: Schleuse mit Brücke bei Witzeeze) entlang, durch idyllische Orte und auf der Alten Salzstraße von Lüneburg (Niedersachsen) über Lauenburg und Mölln nach Lübeck.
Bildname
Bildname
Etwas Besonderes ist ein Ausflug auf der Elbe mit dem Raddampfer „Kaiser Wilhelm". Allerdings fährt der über 100 Jahre alte, kohlebefeuerte Raddampfer nur 14-tägig am Wochenende, denn die gesamte Crew arbeitet ehrenamtlich (Vorbestellung empfohlen).

Zwischen Wäldern und Seen, im Herzen des Naturparks „Lauenburgische Seen", liegt der Kneipp-Kurort Mölln. Ein Bummel durch die mit Kopfsteinen gepflasterten Gassen, vorbei an alten Fachwerkhäusern zum Markt ist wie ein Ausflug in die Vergangenheit.

Im Backstein-Rathaus, erbaut 1373, ist das städtische Museum untergebracht. An der Kirche St. Nikolai (Foto von der romanischen Apsis mit gotischen Fenstern), die ihren trutzigen Turm seit etwa 1200 gen Himmel reckt, wurde dem Schalk Till Eulenspiegel, der in Mölln lebte und starb, ein Denkmal errichtet.

Das idyllische Ratzeburg ist von vier Seen umgeben. Der alte Stadtkern liegt auf einer Insel. Eindrucksvoll erhebt sich der mächtige Backstein-Dom (etwa 1165 bis 1220, Foto), den Heinrich der Löwe erbauen ließ, über den Fachwerkhäusern.

Das Löwen-Denkmal vor dem Dom erinnert noch heute an den Welfen-Herzog. Ein roter Abdruck von der Löwentatze des Denkmals führt auf den schönsten Wegen zu den Sehenswürdigkeiten der Inselstadt. Unbedingt ansehen sollte man sich das Ernst Barlach- und das A. Paul Weber-Museum.

Ratzeburg lässt sich auch hervorragend vom Wasser aus erkunden: Auf Ausflugsschiffen, die neuerdings eine 4-Seen-Inselrundfahrt anbieten, im Kanu, Segel- oder Motorboot, Tret- oder Ruderboot. Weltbekannt wurde die Stadt durch den Ratzeburger Achter, der zweimal olympisches Gold errang. Alljährlich findet in Ratzeburg die Internationale Ruderregatta statt.
Bildname

(Quelle Text: Märkische Allgemeine Zeitung, 28. April 2007)