Obst - Manfred Maronde, Lauenburg

Manfred Maronde

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Obst

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Lothar Obst †

Lothar Obst wurde 1956 in Celle in Niedersachsen geboren. Als Sohn eines Finanzbeamten machte er Abitur auf einem Wirtschaftsgymnasium, schlug die gehobene Beamtenlaufbahn ein und absolvierte eine Ausbildung zum Regierungsinspektor.
Beruf
Nach Mölln kam er als Leiter der Schul- und Kulturabteilung der Stadt. Dort konzipierte er eine Schule für Lernbehinderte und das Gymnasium. Seine Frau Helga lernte er im Rathaus kennen, sie arbeitete auf dem Standesamt.

1984 wurde er im Alter von 27 Jahren zuerst kommissarischer, dann offizieller Chef des städtischen Krankenhauses und damit jüngster Verwaltungsleiter einer Klinik in Schleswig-Holstein. Dieses Krankenhaus leitete er als kaufmännischer Direktor 13 Jahre bis Ende 1996, trug zur wirtschaftlichen Verbesserung bei und managte Aus- und Umbauten. Mitte der 1990er Jahre zeichnete sich ab, dass dieses kommunale Krankenhaus seine Eigenständigkeit verlieren würde. In der intensiv geführten Diskussion um die Trägerschaft des Städtischen Krankenhauses hatte er sich gegen die schließlich beschlossene Übernahme des Hauses durch das DRK ausgesprochen. Lothar Obst hatte das Möllner Krankenhaus als sein „Möllner Lebenswerk“ betrachtet. Er begann 1997 seine Tätigkeit als Geschäftsführer im St.-Adolf-Stift in Reinbek und blieb dort 19 Jahre lang, bis er 2016 mit 60 Jahren in den Ruhestand wechselte. Als Katholik hat er sich für ein entsprechendes Profil des Krankenhauses stark gemacht, die Zahl der Patienten, Beschäftigten, Mediziner und das Budget enorm gesteigert. – Seinen Wohnsitz in Mölln behielt Lothar Obst mit seiner Frau Helga und dem einzigen Sohn Matthias bei.
Ehrenämter
Bis 2015 wirkte er im Kirchenvorstand der Pfarrei Heilig Kreuz in Mölln sowie der Pfarrei St. Answer in Ratzeburg mit. In der Landesgruppe des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands war er ab 1992 aktiv, später Vorsitzender, und dazu Mitglied des Präsidiums auf Bundesebene. Hier stellte er Kontakte zwischen Krankenhäusern in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern her.

Im Heimatbund und Geschichtsverein (siehe Links) wirkte Obst lange Jahre als Geschäftsführer der Bezirksgruppe Mölln. Als solcher bereitete er zahlreiche ein- und mehrtägige Exkursionen zu Stätten deutscher Geschichte, insbesondere des Hohen Mittelalters der Ottonen, Staufer und Salier, vor. Oft ging der Fahrt ein Fachvortrag mit Lichtbildern im Möllner Stadthauptmannshof voran. Manche Exkursionen waren so begehrt, dass bis zu zwölf Anmeldungen auf die Warteliste gesetzt wurden. Die Busreisen führten nach Berlin und Potsdam, ins Rheinland, nach Oberbayern, Trier, Sachsen-Anhalt und Thüringen, meist für eine Woche. Höhe- und zugleich Schlusspunkt war die Flugreise nach Rom 1995. Während der Busreisen trug Obst minutiös und verständlich die Fakten aus der Geschichtsschreibung vor und verteilte von ihm erarbeitete „Handreichungen“ aus Fotokopien an die Teilnehmer zum Nachlesen. Offenbar trugen die Vorträge und Reisen, die in enger Zusammenarbeit mit dem langjährigen Vorsitzenden Alfred Flögel ausgeschrieben und in den Tages- und Wochenzeitungen berichtet wurden, zum Aufschwung der Mitgliederzahl der Bezirksgruppe Mölln bei, die 1991 bei 350 lag.

In den letzten Jahren beschäftigte Obst auch die jüngere deutsche Geschichte, also des Nationalsozialismus wie „Die Weiße Rose“, die vier „Lübecker Märtyrer“ oder das Attentat vom 20. Juli 1944, ebenso wie der deutschen Teilung. Für seine Vorträge und Fahrten bediente er sich der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur in der Stiftung Herzogtum Lauenburg (siehe Links).
Schriften
1988 gab Lothar Obst aus Anlass der 800. Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Mölln ein reich bebildertes, rund 300 Seiten starkes Buch eines Autoren-Teams heraus und schrieb dazu selbst viele Artikel. 1990 ließ Obst ein Faksimile des Barbarossa-Privilegs anfertigen. In der Schriftenreihe „Lauenburgische Heimat“ veröffentlichte er einige Aufsätze zur Stadtgeschichte von Mölln. Nicht nur in Mölln, sondern auch in Burgdorf, publizierte er zusammen mit seinen Brüdern unter anderem Publikationen über das Haus der Jugend sowie über die erste urkundliche Erwähnung Burgdorfs.

Viel Beachtung fand seine Dokumentation der Brandanschläge auf zwei Möllner Wohnhäuser 1992, die zur 30. Wiederkehr dieses schlimmen Ereignisses als Broschur über die Stiftung Herzogtum Lauenburg erschien. Obst schildert darin eindringlich auch das Leid der neun Menschen mit Brandwunden und Verletzungen, die ihm ins städtische Krankenhaus eingeliefert wurden (siehe Literatur beim Heimatbund und Geschichtsverein Lauenburg, www.heimatbund-lauenburg.de/literatur.html).
Ausstellungen, Gespräche
In Mölln und Reinbek veranstaltete er eine Vielzahl von geschichtlichen Ausstellungen. Eine historische Ausstellung zum Stadtjubiläum im Stadthauptmannshof organisierte Obst 1988 mit der Kulturabteilung der Stadt Mölln und der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur, einer Erwachsenen-Bildungseinrichtung der Stiftung Herzogtum Lauenburg (siehe Links). Lothar Obst als Christ hat Weihnachtskrippen aus der ganzen Welt gesammelt und z.B. 2017 davon 70 ausgestellt.

Großen Zuspruch fanden über einen langen Zeitraum die von Obst durchgeführten Reinbeker Frühjahrs-Gespräche, unter anderem mit Joachim Gauck, Helmuth Karasek, Christian Wulff oder die mit dem ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofkonferenz Robert Zollitsch und dem ehemaligen Vorsitzenden der EKD, Wolfgang Huber.
Politik, Briefe, Ehrung
In der Kommunalpolitik war der Christdemokrat Obst nur kurz aktiv als Ratsherr und Bürgervorsteher von 1998 – 99. Aber auch mit Leserbriefen griff Obst ein und machte konstruktive Vorschläge, z. B. in der Verkehrspolitik oder zur Privatisierung von kommunalen Krankenhäusern.

Die christlichen Bräuche zu Weihnachten und Ostern hat er einem vertrauten Leserkreis vermittelt und zu biblischen Themen tiefgreifend recherchiert. Für dieses Publikum analysierte und interpretierte Obst während der Corona-Epidemie die Zahlen.

Lothar Obst wurde 2017 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und ehemalige Landtagspräsident sowie Landesminister Klaus Schlie würdigte ihn: „Lothar Obst war eine verlässliche, prägende und unermüdlich tätige Persönlichkeit in der Gestaltung historischer und kultureller Beiträge. Lothar Obst hat ausgehend von seinem tiefen christlichen Glauben und seiner wertkonservativen Prägung wesentliche Beiträge für die Erarbeitung der Geschichte im Lauenburgischen und speziell in seiner zur Heimat gewordenen Stadt Mölln geleistet.
Bildtext:
links: In der Empfangshalle im Krankenhaus St.-Adolf-Stift in Reinbek steht zu Weihnachten ein großes Krippenspiel.
Mein Dank
Ich selbst kenne den im Februar 2023 verstorbenen Lothar Obst gut. Seine Tages- und Wochen-Exkursionen waren 1987 der Grund für mich, dem Heimatbund und Geschichtsverein und damit der Bezirksgruppe Mölln beizutreten. Insgesamt war ich sechsmal mit ihm auf Wochenexkursion (siehe Exkursionen), zuletzt 1995 nach Rom, und 17 Mal auf Tagesexkursion innerhalb Deutschlands mitgereist. Etliche Male habe ich auch Abendvorträge von ihm in Mölln gehört.

Nun ist Lothar Obst für immer von uns gegangen – und er fehlt mir weiterhin, zumal er sich wieder einiges vorgenommen hatte. Ich konnte ihn mir gut vorstellen als Vorsitzenden des Geschichtsvereins auf Kreisebene – mit mir als Geschäftsführer. Jedoch habe ich jetzt gelesen, dass er die Übernahme von Ehrenämtern in seinem Ruhestand ausgeschlossen hatte. Einen angedachten eigenen Web-Auftritt für ihn konnte ich nicht mehr verwirklichen. Ähnlich wie der wenige Monate zuvor verstorbene Dr. Werner Budesheim (siehe Links) war Lothar Obst für mich eine prägende Persönlichkeit.

Quellen:
Hier können Sie Herrn Obst hören
In der Soundcloud und auf Youtube sind einige Vorträge und Interviews abrufbar, die Sie auf Ihrem Computer, Smartphone o.ä. anhören können. Auch die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat Wortbeiträge von Herrn Obst auf ihrer Website zum Anhören:

Hier können Sie Herrn Obst lesen
Im Laufe der letzten Jahre hat Lothar Obst Aufsätze von zwei bis 16 Seiten geschrieben und an einen kleinen Freundeskreis verteilt. Quellenangaben hat er dabei keine gemacht. Sie betreffen zwei Bereiche:
Christentum

Advent und Weihnachten
Weihnachtskrippen
Weihnachten historisch
Heiliger Josef
Das Rätsel von Bethlehem
Weg nach Bethlehem
Stern von Bethlehem
Flucht, Kindermord, Rückkehr nach Nazareth
Könige – Magier – Sterndeuter
Zeit und Neujahr
Jesus und neue Zeitrechnung
Herodianischer Tempel
Ostern historisch (mit Bildern)
Deutschland

Kolonisation Nord- und Ostelbiens
Die Weiße Rose (Interview)
Stauffenberg und der 20. Juli 1944 (Diskussion mit Thomas Karlauf)
Gedenkstätte für 27 Kinder (Rede von 1999)
Berliner Mauerbau 1961
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oben: Zwar hat Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz am Bande nicht persönlich überreicht, doch getroffen hatten sich bei beiden schon einmal: Beim Reinbeker Frühjahrsvortrag 2011.

Mitte: In Vertretung für Ministerpräsident Torsten Albig überreichte Staatssekretär Thomas Losse-Müller das Bundesverdienstkreuz im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck in der Kieler Staatskanzlei an den langjährigen Krankenhaus-Direktor Lothar Obst 2017.

unten: Traueranzeige im Hamburger Abendblatt 2023.
Besuchsanschrift:
Manfred Maronde
Sternenweg 4
21481 Lauenburg/Elbe
Rufnummern:
Telefon: 0 41 53 / 5 99 08 48
Telefax: 0 41 53 / 5 99 08 51
Internet:
Web: www.mmaronde.de
E-Mail: kontakt@mmaronde.de
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