Lauenburger Häuser aus Fachwerk
Bildname
Hier in der Oberstadt, nah am "Schloss" und seinem frei stehenden Turm, wo die meisten Stadtführungen beginnen, steht das gut restaurierte Haus der Stadtkämmerei am Amtsplatz. Von hier aus kann man die Fährtreppe in die Unterstadt hinab steigen.
In der Unterstadt, in der Elbstraße, steht nahezu Wand an Wand Fachwerk an Fachwerk. Eines der vordersten im Ostteil ist die Elbstraße 111 von 1748, vorzüglich restauriert.
Bildname
Bildname
Pracht auch innen: Kronleuchter aus Porzellan.
BildnameBildname
Wer fasst denn da an? Ein Türklopfer. Darüber ein Balken aus Eichenholz mit Schnitzwerk, eine Frauen-Halbfigur zwischen Pflanzendekor. Dieser Türsturz ist am - liebevoll restaurierten, aber leer stehenden - alten Brau- und Brennhaus von 1633 in der Elbstraße 105 zu entdecken.
Bildname
BildnameBildname

Links die Elbstraße 97, Lauenburgs schmalstes Haus, 3 Meter und 5 Zentimeter außen, ist innen geräumiger als Sie denken.

Rechts in der Elbstraße 95, das "Alte Kaufmannshaus" von Hans-Jürgen Rumpf, gebaut 1652, mit Feingefühl restauriert und eingerichtet. Es ist mit seinen monatlichen Kammerkonzerten bei Musikfreunden beliebt, die sich in den Zimmern auf beiden Etagen um die hohe Diele niederlassen.
BildnameBildname
2011 wurde am Kirchplatz das ehem. Diakonatshaus von 1592 - 1605 mit öffentlichen Geldern (Konjunkturprogramm II) von Grund auf saniert und mit dem Elbschifffahrts-Museum verbunden. Die hier noch offene Seite zum sog. Markt wurde leider durch eine schräge, verklinkerte Betonwand entstellt - auch als "Klagemauer" betitelt. Hierin ist jetzt die Tourist-Information untergebracht.
BildnameBildnameBildname

Unterhalb des Marktplatzes in der Elbstraße 61 steht Lauenburgs vermutlich ältestes Fachwerkhaus, wohl von 1579 und nicht 1519 - nach einem seiner einstigen Eigentümer Mensingsches Haus genannt - selten ohne Auto davor zu sehen. Auf dem Giebel ist eine Urne wie auf vielen - darin die Unterlagen, die an weniger vom Hochwasser gefährdeten Orten im Grundstein liegen. - Gleich dahinter ragt eine zur Elbe geneigte, schiefe Fassade unter einem zum Hang geneigten, schiefen Dach hervor. Ob es so schief gebaut wurde? Gerade Hölzer waren immer knapp.
BildnameBildname

Folgen wir nun wieder der Elbstraße nach Westen. Das Haus Nr. 29 ist besonders breit und geräumig, sein Alter ist unbestimmt. Die Nr. 35 mit heller Ausmauerung und grauem Gebälk fällt auf, der Ladenteil links - heute mit einer Bonbon-Manufaktur - wurde offenbar angebaut. Die Balkeninschrift lautet unten: "HINRICH RODTMAN : ANNE RODTMANS : ANNO 1647" und oben:  "PSALM 34 DER ENGEL DES HEREN LAGERT SICH VMB DIE HER SO IHN FVRCHTEN VND HILFT IHNEN AVS".

Die Inschrifttafel im Bild rechts ist eingelassen am sog. Maackschen Witwenhaus in der Straße Neustadt Nr. 1, welche kurz vor dem Westende der Elbstraße in die Oberstadt hinauf führt. Darunter das Holzrelief "Alexander vor Diogenes in der Tonne", im Stil der Klassizistik, über der Tür von Nr. 6. - Unten: Typisch sind Decken aus Lehmwickeln, hier in einem Haus sichtbar.
Bildname
BildnameBildname
Bildname
Kehren wir nun um und gehen an der Kirche den Hohlen Weg hinauf.
Bildname

Ein Blick in eines der Fachwerkhäuser, und zwar gleich gegenüber vom Kirchturm am Fuß des Hohlen Weges: die Findorf-Stube. Von hier stammt die Familie des Kunstmalers (z.B. riesiges Altarwandgemälde in der Stadtkirche von Ludwigslust) und des Kultivators des Teufelsmoores bei Bremen. Der Fußboden ist sehr schief ("Scheif hett Gott leiv"). Wem beim Nähen die Garnrolle runterfällt, weiß genau, wohin sie rollt. Dieses Haus, viele Jahre von Frau Hanna Lehmbeck in Stand gehalten und bewohnt, trägt die Inschrift, gemischt aus Hoch- und Niederdeutsch: "DE SEGEN DES HEREN MAKET RICK ANE MOIIE MEIN ANFANCK VND ENDE STEIT ALLES IN GADES HENDEN . DIT HVS IS GEBVWET ANO 1607".
Bildname
Jedes Jahr ein Feiertag für die Altstadt-Bewohner und ihre vielen Besucher: der Tag des offenen Denkmals, immer am zweiten Wochenende im September (im Hintergrund ehem. Pastorat). Rechts Gibelhaus, seine Inschrift lautet: "O HERR JESV CHRIST HILF ZV JEDER FRIST VNDT WEN MIR HVLFE IST NOHT VND STEHE MIR BEI FRVHE VND SPAT BIS ALE MEIN TVHNT EIN ENDE HAT : ANNO 1677 DEN 23 AVS".

(Fotos von Februar 2008, September 2009, April 2010, August 2011, September 2012 und September 2015 )
Bildname
Lauenburg