Maronde -
woher stammt dieser Name?
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Maronde - das klingt etwas französisch. Über die wahre Herkunft meines Nachnamens kann ich Ihnen keinen genauen Nachweis geben. Doch es gibt Vermutungen, die auch von einzelnen anderen Trägern des Namens Maronde unabhängig von mir bzw. meinen Vorfahren geäußert wurden.

Es wird oft angenommen, der Name komme aus Frankreich. Dort soll es eine Landschaft "Maron" geben. Nach dieser Landschaft - in der Normandie oder der Provençe? - soll sich ein Adelsgeschlecht benannt haben: "de Maron". Später soll der Adelstitel von vorn nach hinten gewandert sein: "Maronde".

Mein im Jahr 2000 verstorbener Vater Paul Maronde sprach von Kriegskameraden gleichen  Namens aus dem Elsass "Paul, du bist einer von uns, bei uns gibt es auch Marondes".

Doch wie kam dieser Name in den deutschen Sprachraum? Es ist denkbar, dass Personen des Namens als Hugenotten aus Frankreich in das damalige Königreich Preußen eingewandert sind. Der Name Maronde ist in der Mark Brandenburg jedoch eher selten anzutreffen. In Pommern, speziell im heute polnischen Hinterpommern, war er recht häufig.
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Die Pommerndatenbank weist viele Dutzend Einträge aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Adressbüchern aus.
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Das weitgehende Fehlen des Namens im kurmärkischen Brandenburg lässt hellhörig werden. Ein anderer Träger des Namens Maronde hat deshalb in den umfangreichen Verzeichnissen der Hugenotten nachgeforscht und festgestellt: Der Name Maronde erscheint hier nicht!

So wurde von einem Namensvetter aus Niedersachsen im Jahr 2007 beim renommierten Namens-Experten Prof. Jürgen Udolph ein Gutachten beauftragt. Er kommt zu dem Schluss, dass der Name Maronde polnischen Ursprungs ist. Er basiere auf der heute nicht mehr gebräuchlichen Ausgangsform "Mareda". Das e wird hier als Nasallaut gesprochen, ähnlich wie im Namen des Lech Walesa, was manchmal bei uns wie "Walensa" gesprochen wird. Das führt zur Aussprache von etwa "Marenda".

Doch was bedeutet "Marenda"? Es kann einerseits auf den Rufnamen Marcin bzw. Marek bezogen werden, also Sohn oder Nachkomme davon. Andererseits kann es auch ein Sohn oder Angehöriger, auch Ehemann der Maria sein. Eine weitere Möglichkeit ist ein Übername für eine träumerische oder abergläubische Person.

Und wo leben heute Familien mit dem Namen Maronde? 1993 gab die "Halbert's Family Heritage Inc." in Bath, Ohio, USA, ein "Familien-Weltbuch" heraus, das einschließlich Versand fast 100 D-Mark kostete. Es enthält sehr grobe Landkarten, eine Menge typisch amerikanisches Halbwissen über Namen im Allgemeinen, Wappen, einige Recherche-Tipps und eine Adressenliste von "Haushalts-Vorständen". Der Nutzwert ist gering. Immerhin kann dort als Ergebnis entnommen werden, dass in Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien, Nordirland, Irland und Österreich der Name nicht aufgefunden wurde. In den Vereinigten Staaten wurden 82 Haushalte mit Schwerpunkt in Kalifornien und im Mittleren Westen gefunden, in der Schweiz gerade zwei und in Deutschland 152.
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Heute ist es eine Kleinigkeit, mit Telefon-CD-ROMs den Namen zu suchen. So enthält die "D-Info" 1/2009 (in Klammern 1/2004):

Name: Einträge
Maron: mehr als 540 (600)
Marondel: 64 (82)
Marun: 4 (7)
Marunde: 80 (100)
Maronde: 145 (173).

Und wie verteilen sich diese 145 Marondes über Deutschland? Der Schwerpunkt liegt klar in Norddeutschland, wie die Liste der Postleitbereiche zeigt:
0 = 3
1 = 37
2 = 47
3 = 18
4 = 17
5 = 10
6 = 6
7 = 1
8 = 2
9 = 4.

Anders als bei den Vorfahren in Hinterpommern, die häufiger selbständig tätig waren, finden sich heute nur vier Personen mit Firmenzusatz. Es sind acht Dr.-Titel verzeichnet. Soweit das Geschlecht mit eingetragen war, sind es 76 Männer und 42 Frauen.

Und Manfred Maronde? Die Telefondatenbank www.telefonbuch.de findet drei Männer mit beiden Namen.

Meine Vornamen
Manfred ist altdeusch. Der Name ist zusammen gesetzt aus aus den Wörtern "Mensch" und "Schutz vor Waffengewalt, Friede".

Diesen Vornamen trug u.a. der Sohn Kaiser Friedrich II., Manfred von Sizilien, nach dem im italienischen Apulien die Stadt Manfredonia benannt wurde.

Im Namenskalender ist Manfred - Priester und Einsiedler bei Riva am Comersee - vermerkt, der ein Leben in äußerster Strenge führte. Als sein Todestag ist der 28. Januar 1430 überliefert.

Der zweite Vorname Günter, aus dem älteren Gunter abgeleitet, beide auch mit th zu finden, ist ebenso altdeutsch. Er wurde gebildet aus den Wörtern für "Kampf" und "Heer".

Im Thüringischen heißen die Grafen von Schwarzburg alle Günther oder Heinrich. Einer der ersten Grafen trug 1304 diesen Namen, er wurde 1349 von der wittelsbachischen Partei zum Gegenkönig des Luxemburgers Karl IV. gewählt, dankte aber vier Monate später wieder ab. Ferner gab es Günther, einen Einsiedler aus thüringischem Grafengeschlecht, Vetter Kaiser Heinrichs II., der 1045 starb und zeitweilig im Kloster Hersfeld gelebt hatte.

Der von meinem Vater übernommene dritte Vorname Paul ist lateinisch und heißt schlicht "der Kleine". Im Spanischen heißt er Pablo, in den slawischen Sprachen Pawel. Mehrere Päpste haben sich nach dem Apostel Paulus benannt, so Paul VI. und Johannes Paul I. und II.

Da ich keine Nachkommen habe, widme ich der Ahnenforschung kaum Zeit. Wenn Sie es jedoch tun möchten, nützen Ihnen vielleicht folgende Links:

Telefonbuch im Internet, z. B. von der Deutsche Telekom Medien GmbH: http://www.telefonbuch.de
Die Pommerndatenbank: http://pommerndatenbank.de
Die Pommernseiten von Gunthard Stübs: http://pommernseiten.de
Leben am Meer: Hinterpommern: http://hinterpommern.de
Die Deutsche Hugenotten-Gesellschaft e.V.: http://www.hugenotten.de
Die Datenbank Geneanet findet auch in Frankreich: http://search.geneanet.org
Ahnen und Wappen von Josef Ramsperger: http://www.ahnen-und-wappen.de
Der Ahnenlotse von Detlef Leimert: http://www.ahnenlotse.de
und ein Suchprogramm für das Internet von Steffen Sobe:
http://www.steffen-sobe.de/af2/download/ahnensuche.shtml
Der Experte: Prof. Jürgen Udolph: http://prof-udolph.com
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