Syrien
Jetzt beginnt ein neues Abenteuer: Syrien. Unser erstes Ziel ist Damaskus. das „Paradies auf Erden". Am 20. Februar, nach der Auffahrt zu den Quassyum-Bergen, geht es mitten in den Basar zur „Geraden Straße", wo schon Paulus wandelte. Die Gerade Straße, eine Kolonnaden-Straße von 26 Metern Breite, durchquert die Stadt in ost-westlicher Richtung. Sie ist heute durch den Suk überbaut und als solche nicht mehr zu erkennen.
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Nun ging es durch den Basar zum Azem-Palast, aus osmanischer Zeit um 1760. Er ist gut erhalten, so kann man sich eine Vorstellung vom Leben der Herrscher machen.

Als nächstes war die Omayyaden-Moschee, auf den Grundmauern der Johannes-Basilika, die wiederum auf dem Bezirk des römischen Zeus-Tempels stand, unser Ziel. Moscheen oder Kirchen wurden oft auf alten Kultplätzen errichtet. So hat auch die Verehrung des Hauptes des Johannes in der Moschee durchaus nichts Außergewöhnliches (Foto links).

Dann suchen wir die Ananias-Kirche (rechts) im christlichen Viertel, nicht einfach! Ananias bekam die Aufforderung von Gott, den erblindeten Saulus in sein Haus zu holen (Apg. 9).

Dann kam das Basar-Erlebnis. Wenn auch nur Feigen, Datteln, Mandeln und Pinienkerne erworben wurden, brachte der Aufenthalt im Teehaus (Foto oben rechts) noch einen Höhepunkt. Orient pur!
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Am nächsten Morgen (21. Februar) fuhren wir in den Anti-Libanon. Hier besuchten wir das Sergius-Kloster (mit Madonnen-Ikone, links), griechisch-katholisch nach orthodoxem Ritus. In Erinnerung bleibt ein grau gewandeter, fröhlicher Mönch mit auffallend rosa Gesicht, der uns sein Gotteshaus in gutem Englisch erklärte und geistliche Lieder von einem Cassettenrecorder vorspielte. Das anschließend besuchte Thekla-Kloster ist das liturgische Zentrum der griechisch-orthodoxen Christen. Das in einer Felsenschlucht gelegene Städtchen Maaloula bildet eine aramäische Sprachinsel, die sich bis heute gehalten hat.

Danach ging es zum Krak des Chevaliers, der größten und besterhaltenen Kreuzritterburg (Foto unten rechts). Wir besuchten das Georgs-Kloster mit sehr schönen Ikonen und die Kreuzritterfestung Tartus mit der Kathedrale Notre Dame de Tartosa.

Wir hatten Quartier in der schmucklosen und schmutzigen Hafenstadt Latakia, in einem sehr schlichten Hotel, das sonst vorwiegend von russischen Arbeitern bewohnt wurde. Am wolkenverhangenen Morgen des 22. Februar war Ugarit unser Ziel. Hier wurde unser Alphabet entwickelt. Wir steigen bei Regen durch eine von Gras bewachsene Ebene voller Fundamente und Mauern, achten auf Kellerlöcher, um nicht hinein zu stürzen.
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Eindrucksvoll trotz des Regens fanden wir die Saladinsburg, eigentlich trotz des Namens auch eine Kreuzritterfestung, die von den arabischen Eroberern umgebaut und umbenannt wurde. Auf einem hohen Bergsporn errichtet, war die Landseite mit einem breiten Graben abgetrennt, ein Pfeiler zeugt noch von der Zugbrücke.
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Die nach der ersten Nacht in Aleppo am 23. Februar folgende Fahrt zum Simeons-Kloster war ein Erlebnis! Um Simeon, der 36 Jahre auf einer Säule wohnte, wurde noch zu seinen Lebzeiten eine riesige Klosteranlage gebaut. Um die Säule, von der Pilger nur einen Steinklumpen (rechts) übrig ließen, herum wurden vier gleiche Kirchen gebaut, als Weitarkaden-Basilika, sehr eindrucksvoll. Diese ganze Gegen war in byzantinischer Zeit ein blühendes Land mit Großgrundbesitzern, die Städte und Kirchen bauten, die alle im Arabersturm untergingen und jetzt als „Tote Städte" bezeichnet werden. Staunen ließ mich so manches fast vollständig erhaltene mehrstöckige Wohnhaus, das aus exakt behauenen Quadern ohne Mörtel aufgeschichtet war (Foto links).
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Nun kommt das erneute Basar-Erlebnis in Aleppo. Hier ein Silber- und Goldladen, dort einer, wo man Tücher kauft. Und immer noch einmal die die gesamte Stadt überragende weitläufige Zitadelle (links), Omayyaden-Moschee und Hotel Baron. Auf dem Weg wieder nach Süden kamen wir am 24. Februar bei sonnigem Himmel durch grüne Hügellandschaften. Einer der Hügel, der Tell Ebla, war ausgegraben worden, worin sich antike Hauswände verbargen.

Weiter in Al Bara fanden wir ein Mausoleum mit einer Pyramide ohne Spitze. Sarkophage und Bauteile tragen reiche Verzierungen kundiger Steinmetze. Auch hier sind alle Bauten ohne Mörtel zusammen gefügt. Ebenso unvermutet tauchten in der Ackerlandschaft die Hunderte von Säulen zeigende antike Ruinenstadt Apamea auf, die vom Reichtum der hellenistischen Welt von damals prachtvoll Zeugnis ablegt (Kolonnade rechts).
Zwei Städte durchquerten wir auf der Fahrt nach Süden, die erste war Hama. Hier begehrten einige von uns, die weltberühmten Wasserförderräder, die sog. Norias, anzuschauen und wurden ungeduldig. Doch der Professor fand die hölzernen Riesenräder und rief: „Na bitte, Norias satt! Schon bei Dunkelheit durchfuhren wir die syrische Wüste weit nach Osten hinaus, im Bus wurde es schon recht kühl.

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