Wie komme ich ins Internet? Kleiner Online-Ratgeber | |||||||
Telefon - Internet - Fernsehen über Glasfaser Wenn Sie Glasfaser an Ihrem Wohnort, in Ihrer Straße bekommen können, so greifen Sie zu. Was wird Ihnen versprochen? Ein Glasfaseranschluss bis in Ihr Haus (FTTH = Fibre To The Home) für den direkten Anschluss an die weltweite Datenautobahn bietet: · superschnelle Datenübertragung in Top-Qualität · absolut störungsfreies Telefonieren · kristallklares hochauflösendes Fernsehen · Internetsurfen in einer neuen Dimension. *) | |||||||
Sie müssen selbstverständlich nicht alle drei Kanäle nutzen, sondern können auswählen: 1. Einzelpakete (nur Telefon, Internet oder Fernsehen), 2. Doppelpakete (zwei von den drei, beliebig kombinierbar, z.B. Telefon und Internet) 3. Komplettpakete (alle drei). Verlangt Ihr regionaler oder lokaler Anbieter, dass Sie alles auf einmal nehmen müssen, so seien Sie vorsichtig. Vor allem Bewohnern in Dörfern und Wohnsiedlungen an Stadträndern empfehle ich, das Fernsehen über Satellit zu nehmen. Hier haben Sie eine einmalige Investition für Parabol-Antenne („Schüssel"), Empfangskopf (LNB, am besten als Twin- oder Doppel-LNB mit zwei unabhängigen Ausgängen zum Anschluss von zwei Empfängern) und Kabeln bis in Ihre Wohnräume, aber keine monatlichen Entgelte von zehn bis zwanzig Euro, die sich über die Jahre enorm summieren. Faire lokale Kabelanbieter versprechen Ihnen in etwas Folgendes: „Der Anschluss an das Gigabitnetz, mit Glasfaser bis in das Haus, ist für Kunden kostenlos, sofern ein Auftrag für mindestens einen der Dienste Telefon, Fernsehen oder Internet gebucht wird. Standardleistung für das Internet sind 200 Mbit/s im Down- und 100 Mbit/s im Upload. Sie erhalten einen echten Glasfaseranschluss eines regionalen Anbieters mit persönlichem Service in Ihrer Nähe." Weitere Vorteile: „kostenlose Rufnummern-Übernahme. Wir kündigen Ihre Verträge beim bisherigen Anbieter und Sie wechseln erst zu uns, wenn Ihr alter Vertrag ausläuft. Vertragslaufzeit beträgt 24 Monate. Danach monatlich kündbar." Wenn Sie vorher schon mit DSL angeschlossen waren, beachten Sie: Reine DSL-Router, wie z.B. die Speedports der Telekom, funktionieren nicht, da es sich hier um eine ganz andere Übertragungstechnik handelt. Ihr Kabelanbieter verlegt die Glasfaser normalerweise bis durch die Keller- bzw. Hauswand, wohin Sie Ihren Anschluss haben wollen. Dort wird die CPE (= Kundenendgerät) angebaut, eine Steckdose muss in der Nähe sein. Die weiteren Kabel im Haus zum Router bzw. Fernsehgerät lassen Sie auf Ihre Kosten legen, achten Sie auf Preisvorteile beim Baupartner Ihres Kabelanbieters. Telefon - Internet - Fernsehen über DSL Eine Brückentechnologie bietet das sog. Vektoring der Deutschen Telekom. Hier liegen Glasfaserkabel bis in die Wohngebiete und enden in großen grauen Kästen. Von dort geht es auf den letzten paar hundert Metern weiter mit dem gewohnten Kupferkabel. Hierbei lassen sich nicht ganz so hohe Datenraten erreichen, aber weit mehr als über die analogen oder digitalen (ISDN-) Telefonleitungen. Die Deutsche Telekom AG bietet für „Zuhause" mehrere „Magenta"-Tarife an. Welches Angebot Sie nutzen können, wird Ihnen für Ihren Wohnort, Straße und sogar Hausnummer exakt eingeblendet. Für meine Wohnung werden die drei Pakete „MagentaZuhause" S, M oder L angeboten. Die Preise zwischen 35 und 45 Euro unterscheiden sich in der Internet-Geschwindigkeit, bieten alle drei unbegrenzte Telefonierzeit (Flat-Rate ins deutsche Festnetz). Für Neukunden werden im ersten Jahr Rabatte versprochen. Sie benötigen einen IP-fähigen (IP=Internet Protokoll) Router, den Sie selbst im Fachhandel kaufen oder bei der Telekom mieten können (ab rund 5 Euro/Monat). Wenn Sie bereits einen Router von der Telekom besitzen, können Sie prüfen lassen, ob Ihr Gerät für den IP-basierten Anschluss geeignet ist. Manche Anbieter wollen Ihnen auch den Mobilfunk mit dem Festnetz bündeln, die Deutsche Telekom z.B. unter dem Produkt „MagentaEINS". Davon rate ich eher ab, Sie machen Sie zu sehr abhängig. Am besten teilen Sie Festnetz und Mobilfunk auf zwei Anbieter auf, z.B. Deutsche Telekom und Vodafone, die als einzige beide mit dem D-Netz arbeiten, welches immer wieder gegenüber dem E-Netz die Nase vorn hat. | |||||||
Router Was ist ein Router? Vereinfacht ausgedrückt ist dies das Steuergerät zwischen der Eingangsbuchse (vom CPE beim Glasfaserkabel bzw. der Telefondose beim Kupferkabel) und Ihren Kommunikationsgeräten. | ![]() | ||||||
Häufig sind diese DSL-Router als Multifunktionsgeräte mit Anschlüssen für analoge (selten auch für ISDN) Telefone über Kabel, meist vier Buchsen (gelb) nach RJ45-Norm für Computer oder IP-Telefone, mit einem WLAN Access Point, nicht selten mit einer kleinen Telefon-Anlage für fünf oder mehr Schnurlos-Telefone und einem DSL-Modem ausgestattet. (Bild: Anschlüsse am Speedport W724V) An den gängigen Routern der Speedport-Reihe der Telekom lassen sich sog. Speedphone als Schnurlos-Apparate betreiben. Sie brauchen also keine extra Basis-Station, nur eine Schale zum Aufladen der Akkus. Der Router W724V mit Speedphone 10 arbeitet bei mir seit Jahren einwandfrei. Mein Tipp: Wenn Sie den Router nicht mieten, sondern kaufen wollen, erhalten Sie ihn im Computer-Versandhandel weitaus preisgünstiger, bis hinunter für den halben Preis. Beliebt sind seit Jahrzehnten Modems und Router von AVM unter den Namen Fritz!Box. Für Glasfaser-Anschlüsse wie für IP-Anschlüsse geeignet ist z.B. die Fritz!Box 7490, die sich vom lokalen Kabelanbieter mitunter mieten, aber auch im Fachhandel kaufen lässt. Auch für den Fritz-Router gibt es Schnurlos-Telefone unter dem Namen Fritz!Fon. Aufgrund der Umstellung von analoger- und ISDN-Telefonie auf internetbasierte IP-Telefonie werden auch die Telefon-Funktionen von Routern immer wichtiger. ISDN-Kunden, die bislang ohne Router auskamen, brauchen künftig ein solches Gerät. Achtung: Die Deutsche Telekom wird die gesamte ISDN-Technik Ende 2018 abschalten, weil sie technisch überholt und nur noch schwer zu warten ist. Falls Sie unter dem sog. „Routerzwang" von Ihrem Internet-Anbieter einen ganz bestimmten Router erhalten haben, so dürfen Sie seit August 2016 Ihren Router frei wählen. Der Internet-Zugangs-Provider muss Ihnen alle benötigten Daten für Ihr neues Kaufgerät nennen. | |||||||
Mehr Informationen: Kabelanbieter im Kreis Herzogtum Lauenburg: www.vereinigte-stadtwerke.de/media *) Zitat oben. www.versorgungsbetriebe-elbe.de/beitrag/bau-gigabit-glasfasernetz-amt-luetau-hat-begonnen.html Deutsche Telekom: www.telekom.de/zuhause/tarife-und-optionen Router von AVM: https://avm.de/produkte/fritzbox Verlegung der Glasfaser in einem Erklärvideo: www.youtube.com/watch?v=y5dT6L1SSsU Stiftung Warentest: www.test.de/DSL-WLan-Repeater-Router-im-Test-4733659-0 | |||||||
Und nun ein Zeitsprung in die Urzeit des Internets, zur Jahrhundertwende: Weil Sie diese Seite aufgerufen haben, sitzen Sie vermutlich an einem fremden PC. Planen Sie selbst, von zu Hause aus "online" zu gehen, erfahren Sie hier etwas über die Grundlagen. Also: Was brauchen Sie für den Weg ins 'Netz'? 1. Hardware Das Teuerste, den PC, am besten mit Drucker, haben Sie vermutlich. Es genügt ein "Pentium" der ersten Generation, wenn nur die Festplatte groß und damit schnell genug ist. Die beiden häufigst genutzten Anschlüsse sind: a) Modem: Dies "Modulator - Demodulator" beannte Gerät wird einerseits zwischen eine herkömmliche Dreifach-Telefonsteckdose (linke Buchse, mit "N" bezeichnet) und die serielle Schnittstelle des PC andererseits gestöpselt.. Es setzt die digitalen Computerdaten in analoge Töne um bzw. umgekehrt. Aktuell sind 56k-Modems, also mit einer Übertragung von bis zu 56.000 bit (damit 7 Kilobyte) pro Sekunde. b) ISDN: Hier geschieht die Übertragung etwas schneller, mit 64.000 bit pro Sekunde, und durchgängig digital. Wenn Sie "Kanal-Bündelung" zulassen, geht es mit zwei Leitungen doppelt so schnell. Aber Sie zahlen auch doppelt. c) DSL: Dies ist die schnellste Variante, es können bis zu 768.000 bit pro Sekunde gelesen und bis zu 128.000 bit gesendet werden (es geht beim Lesen auch doppelt so schnell, aber das ist etwas für Profis). DSL lässt sich an analogen wie an ISDN-Telefonanschlüssen betreiben, Sie brauchen also keinen Techniker kommen lassen. Und Telefonieren ist in beiden Fällen gleichzeitig möglich. Mehr als 100 Euro brauchen Sie weder für ein Modem noch ISDN-Karte auszugeben. Bei beiden Gerätetypen können Sie sich zwischen intern einzubauenden PC-Steckkarten (nichts für Einsteiger oder wenn noch Garantie auf dem Rechner ist) oder Geräten mit eigenem Gehäuse entscheiden. Im Kommen sind ISDN-Boxen mit eingebauter PC-Karte, die direkt an der Wand montiert werden. Ob Sie ISDN beantragen statt Ihres analogen Anschlusses hängt von mehreren Faktoren ab. Für Haushalte mit mehr als einer Person ist ISDN zu empfehlen, denn: Sie erhalten zwei Leitungen mit drei Rufnummern. Ist der Eine im Internet, kann die Andere trotzdem telefonieren oder ein Telefax versenden. Beim herkömmlichen Anschluss wäre schlicht stundenlang "besetzt". 2. Provider Als Provider bezeichnet man "Diensteanbieter". Diese können "Content-Provider" sein, die Inhalte anbieten (z.B. Microsoft Network MSN) und/oder "Access-Provider", die einen Zugang zum Internet bereit stellen. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Zugangs-Providern. Diese sind entweder national, regional oder auch lokal tätig. Hier beschränke ich mich der Einfachheit halber auf die beiden größten Anbieter: a) T-Online Es begann vor gut 20 Jahren mit "Bildschirmtext", kurz BTX. Heute sind mehr als 6 Millionen Nutzer angemeldet. Aber als Inhalte-Anbieter wird es nicht mehr genutzt, alle Wege führen ins Internet. T-Online stellt - anders als alle übrigen Anbieter - direkte Leitungen zwischen Ihrem PC und dem Rechner auf der anderen Seite her. Ihre Daten können damit - nach heuigem Kenntnisstand - sicher übertragen werden, denn sie werden nicht umgeleitet oder gar zwischengespeichert und "mitgelesen". Damit ist T-Online der klassische Zugang für das Home- oder Online-Banking mit PIN und TAN. b) AOL America Online ist weltweit die Nr. 1 und in Deutschland die Nr. 2. Gerade für Familien und Leute, die sich nicht nur informieren, sondern auch unterhalten wollen, ist AOL als Zugangs- und Inhalte-Provider wesentlich interessanter. 3. Software Teure Prgramme brauchen Sie nicht zu kaufen, sie kommen gratis vom Provider, also z. B. T-Online oder AOL, oder als Beilage zu einer Computer-Zeitschrift, auf CD-ROM. Auch die ständige Aktualisierung geschieht übers Netz, nur alle 2 - 3 Jahre kommt eine neue Version auf CD. Der Browser ist ein Programm, das die Inhalte aus dem Internet sichtbar machen kann. Am meisten sind verbreitet: a) Netscape Communicator Unter Windows ist derzeit die Version 7 aktuell. b) Microsoft Internet Explorer IE Mit Windows bekommt man diesen Browser mitgeliefert und arbeitet derzeit mit der Version 6. 4. eMail Neben Homebanking wird eMail als eine der meistgenutzten Anwendungen im Internet genannt. Es handelt sich schlicht um "elektronische Briefe". Mit einem kleinen Zusatzprogramm zur Online-Zugangssoftware oder zum Browser können Nachrichten offline geschrieben werden. Bitte vermeiden Sie die deutschen Sonderzeichen ä, ö, ü und ß, wenn die Nachricht in das Ausland gehen soll. Jeder Teilnehmer braucht eine eMail-Adresse. Diese besteht aus dem selbstgewählten Namen, dem Zeichen @ (genannt Klammeraffe) und dem Provider. Beispiele: ManfredMaronde@t-online.de, Maronde@aol.com. 5. Chat Gern und häufig wird auch "gechattet". Es handelt sich um ein Online-Diskussions-Forum zu einem vorgegebenen Thema (an das sich leider oft nicht alle Teilnehmer halten). Man betritt den "virtuellen Chat-Raum", indem man sich anmeldet. Die Beiträge der Teilnehmer im Raum kann man sich zunächst auf dem Bildschirm durchlesen. Wenn man selbst etwas schreiben möchte, bereitet man seine Zeile(n) offline vor und sendet sie wie eine "Mini-eMail" ab. | |||||||
(Veröffentlicht in "Wir über uns", Zeitung von und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreissparkasse Sangerhausen, Ausgabe 23, April/Mai 2000) | |||||||
Aus der Frühzeit des Internet: 1999 nutzten bereits fast zehn Millionen Deutsche das Internet; binnen eines halben Jahres wuchs damals die Nutzer-Gemeinde um ein Viertel. (Quelle: Mitteldeutsche Zeitung 8. September 1999) | ![]() | ||||||
![]() | Noch weiter zurück: "Der arme Poet", Karrikatur von Razz (Handelsblatt vom 23. August 1988) | ||||||