Schule, Gericht, Museum und mehr
Bildname
Das Alte Gymnasium im Zentrum der Stadt - beim Wiederaufbau vor gut zwei Jahrhunderten bewusst hier platziert - weist Neuruppin als Bildungsstandort aus. Als "Friedrich-Wilhelms-Schule" gegründet konnte hier ab 1812 die Reifeprüfung abgelegt werden. Auch Theodor Fontane, Alexander und Wilhelm Gentz, Ferdinand von Quast sowie Max Wiese gingen hier zur Schule. Unterrichtet wird hier im linken Seitentrakt in der Kreismusikschule, und bald soll hier ein wenn auch minimaler Fachhochschulbetrieb starten. Die Widmung "CIVIBUS AEVI FUTURI" - Den Bürgern der Zukunft - behält ihren Sinn.
Bildname
Das einstige Rathaus "steckt noch drin" im linken Teil des Amts- und Landgerichts, heute noch Amtsgericht. Gegenüber von der einstigen Pfarrkirche St. Marien wird weiterhin Recht gesprochen, während das einstige Gefängnis im rechten Teil nur noch von einem Mauerteil verraten wird.

Stolz präsentiert sich die frisch renovierte Fassade des Wohnhauses von Bürgermeister und Justizrat Noeldechen. Hier in der August-Bebel-Straße residiert das Heimatmuseum, das sich gern "das Museum" nennt, obwohl es mehrere in Neuruppin gibt.
Bildname
Bildname
Innen ist es noch "ganz das alte" und ziemlich immun gegen Neuerungen. Etwas Vor- und Frühgeschichte, Schinkel- und Fontanezimmer und Wechselausstellungen werden auf beiden Geschossen präsentiert - nach Art deutscher Heimatmuseen.

Schräg gegenüber ragt mit vier Etagen die ehemalige Bilderbogen-Druckerei von Gustav Kühn auf. Zwei weitere Druckereien - Oehmigke & Riemschneider und Bergemann - konkurrierten. Von 1810 bis 1937 erzählten die oft kolorierten Neuruppiner Bilderbogen kleine Geschichten vom Alltagsleben von Adel und Bürgertum, Militär und Handwerk sowie aus der weiten Welt, die oft in die Fremde mitgenommen wurden. Auch alle wichtigen Tagesereignisse wurden in Bilderbogen für jedermann verständlich dargestellt.

Alle Fotos von Manfred Maronde. Altes Gymnasium von 2004, übrige von Mai 2008.
Neuruppin