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3.4 Fischbach/Karpniki
Ob Fischbach - der polnische Name deutet auf den Karpfen - bereits 1190 durch Ritter Protzko oder später durch den Templerorden gegründet wurde, lässt sich nicht bestätigen. Eine gotische Wasserburg wird im 14. Jh. angelegt worden sein; 1364 wurde die herzogliche Burg erstmals erwähnt. Im 15. Jh. wurde das "Feste Haus" mit einem massiven Wehrturm, einer Umfassungsmauer und einem nassen Graben erweitert.

Von Hans I. Schoff stammt möglicherweise nach 1476 der erstmalige Bau des Schlosses Fischbach um einen 23 mal 28 Meter großen Hof. Um ihn standen parallel ausgerichtete Gebäude, ein zweigeschossiges Wohnhaus und ein eingeschossiges Wirtschaftsgebäude. 1584 wurde die Anlage umfangreich erweitert. Nach einem Brand 1593 wurde das Schloss mit dem heutigen Grundriss im Stil der Renaissance mit einem erhöhten Turm wieder errichtet. Drei weitere Besitzer folgten, bis das verschuldete Anwesen vom Kloster Grüssau verwaltet wurde. 1725 kam es an Friedrich Wilhelm von Schaffgotsch. Ein barockisierender Umbau folgte. Nach dem Tod das Schlossherrn und Bauherrn kam es 1783 wieder zum Kloster Grüssau.

Es folgten drei weitere Eigentümer, bis Prinz Wilhelm von Preußen, ein Bruder König Friedrich Wilhelm III., Fischbach kaufte. Ab 1822 wurde das Schloss ein Sommersitz der Hohenzollern und gesellschaftlicher Mittelpunkt im Hirschberger Tal (Foto oben: Original, unten Modell im Park Miniatur, ein weiteres Modell steht in Schloss Lomnitz, dort hängt auch die Zeichnung von einem der Säle).
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Der neue Eigentümer ließ vor allem den Park im englisch-romantischen Stil großartig erweitern. Ab 1844 wurde das Schloss im Stil der englischen Neogotik, kombiniert mit italienischer Palastarchitektur, umgebaut, die ausführenden Meister werden im Umfeld Schinkels oder Stülers vermutet. Nach Wilhelms Tod ging Schloss Fischbach an die Großherzöge von Hessen-Darmstadt, deren Sommersitz es bis 1945 blieb. 35
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Von 1943 - 45 wurden hierher bedeutende Kunstschätze ausgelagert, aus Schlesien, aus der Berliner Staatsbibliothek und Schloss Wolfsgarten in Südhessen. Provinzialkonservator Grundmann konnte davon nur wenig - zwei Lastwagen voll - vor der russischen Besetzung bergen. Den Soldaten der Roten Armee soll die Plünderung bei Androhung der Todesstrafe verboten gewesen sein. Vom alten Verwalter kauften die Sowjetoffiziere sogar Eintrittskarten für das Hohenzollern-Museum im Schloss, wie uns der heutige Besitzer erzählte. 36 Mehrere Lastwagen mit Kunstgegenständen wurden nach Warschau gefahren. Alles, was polnische Ansprüche auf Niederschlesien belegen konnte, war aufzubewahren, alles andere wurde aus den Fenstern geworfen. Von den Büchern sammelten die Anwohner etwa 1.700 auf und verbrauchten sie bis 1953 zum Anbrennen ihrer Öfen, wie wir mit Erschütterung anhören mussten.

Auch Soldaten plünderten nach dem Widerruf des Befehls das Schloss, ein Großteil der wandfesten Ausstattung blieb noch erhalten. Bis 1950 war hier eine Volkshochschule untergebracht, nach Leerstand zog ein staatliches Heim mit katholischen Nonnen (!) für behinderte Kinder ein. Erhaltungsmaßnahmen wie die des Daches 1962 konnten den Verfall nicht aufhalten. 1973 wurde das Haus geräumt, nachdem die Nonnen Staatsgelder für den Erhalt angefordert hatten. Umbauarbeiten zu einer Kultur- und Erholungsstätte wurden 1978 begonnen, wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten drei Jahre darauf eingestellt und das Gebäude der Gemeinde Erdmannsdorf übergeben. Zahlreiche Ausstattungs-Gegenstände fielen Einbrüchen und Diebstählen zum Opfer, der Vandalismus nahm zu. Ein privater Träger erwarb das Haus 1989, scheiterte mit seinen Plänen aber an der Finanzierung. Dieser Besitzer hat viel Parkett entnommen. Den barocken Putz ließ er mit den Renaissance-Fresken darunter abschlagen. Dann ließ er eine Gießbetondecke einziehen. Nach dem Rückfall an die Gemeinde erwarb ein Bankier aus Breslau die Anlage. Dieser wurde jedoch wegen Steuerschulden von der Staatsanwaltschaft bedrängt. Eine weitere Eigentümergemeinschaft stieg 1995 ein, konnte trotz zahlreicher Maßnahmen aber nur den weiteren Verfall aufhalten.

Wir gingen durch den Torbogen des breit gelagerten Vorwerkes über dessen weiten kahlen Hof zum versteckten Wasserschloss, begleitet vom Besitzer Herrn Jacek Wilk. Dieser gab sich als einer der beiden "bis aufs Blut" zerstrittenen Gesellschafter aus. Der Pole lebte bis vor zehn Jahren in Düsseldorf und konnte uns seine Sicht auf Deutsch erklären.

Wie soll es weiter gehen? Im Schloss sind nur noch zehn Möbelstücke. Zwei Leuchter aus dem Schloss wurden in Hamburg angeboten - für 200.000 Mark. Der neue Schlossbesitzer hat einen anderen von einem Dieb erworben - für 150 Euro.

Der neue Besitzer, von Beruf Grafiker, möchte den Konflikt mit seinem früheren Kompagnon, dem es nur auf schnellen Profit ankomme, juristisch lösen, der Prozess befinde sich in der 2. Instanz. Danach stünden die Investoren Schlange. Park, Dominium und Schloss bildeten eine Einheit. Das Dominium (oder Vorwerk) gehöre aber ihm privat, er möchte es für den Tourismus und das Schloss für die Kultur nutzen. Das Schweizerhaus in den nahen Falkenbergen habe rund 35.000 Besucher im Jahr, sagte uns der vermeintliche Schlossbesitzer.
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Entlang der Dorfstraße stehen übrigens zwei Kirchen, die katholische ist intakt, die protestantische dagegen Ruine.

3.5 Paulinum
Auf den mit Buchen bewaldeten Hügeln südlich der Stadt Hirschberg kommt man an den Kasernen vorbei zum Paulinum, wozu ein Fußweg von etwa 1/3 Stunde genossen werden kann.

Hier stand einst eine Burg, von der sich kaum Spuren erhalten haben. In deren Nähe befand sich ein Vorwerk, das ab 1655 noch ein Jahrhundert lang den Hirschberger Jesuiten gehörte. Nach der Säkularisierung 1810 besaß es die Familie von Kramsta. 1873 gab der Fabrikbesitzer Richard von Kramsta bei einem Dresdner Architekten eine prachtvolle Villa in Auftrag, der damaligen Mode entsprechend im Stil der Neorenaissance.
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Die Residenz erhielt ihren schlossartigen Charakter durch den Anbau von zwei Schlosstürmen, die eine Verbindung zu sächsischen Wehrburgen schaffen sowie durch die prachtvolle Steinverzierung der Außenfassade, von örtlichen Handwerkern meisterhaft angefertigt. 1894 erwarb es der Geheime Kommerzienrat Oskar Caro, jüdischer Miteigentümer eines Bergbau- und Hüttenbetriebes in Oberschlesien, der das Schloss umbauen und erweitern ließ. Nach seinem Tod 1931 erwarb 1933 die nationalsozialistische "Deutsche Arbeitsfront" das Schloss mit seinem Inventar und einem Teil des Landes und machte es zu einer "Schulungsburg" für die "Vertrauensräte", welche die entmachteten Betriebsräte ersetzten.

Die Residenz erhielt ihren schlossartigen Charakter durch den Anbau von zwei Schlosstürmen, die eine Verbindung zu sächsischen Wehrburgen schaffen sowie durch die prachtvolle Steinverzierung der Außenfassade, von örtlichen Handwerkern meisterhaft angefertigt. 1894 erwarb es der Geheime Kommerzienrat Oskar Caro, jüdischer Miteigentümer eines Bergbau- und Hüttenbetriebes in Oberschlesien, der das Schloss umbauen und erweitern ließ. Nach seinem Tod 1931 erwarb 1933 die nationalsozialistische "Deutsche Arbeitsfront" das Schloss mit seinem Inventar und einem Teil des Landes und machte es zu einer "Schulungsburg" für die "Vertrauensräte", welche die entmachteten Betriebsräte ersetzten.

Nach Kriegsende und Beschlagnahme durch die polnische Verwaltung entstand bereits im August 1945 ein Erholungsheim für Schriftsteller und Kunsthistoriker. Das Schloss diente auch als Depot für beschlagnahmtes schlesisches Kunstgut und von den Nationalsozialisten geraubte polnische Kunstwerke. Danach kam das Schloss zum Militärgelände und wurde Kasino. Das einst imposante Dach wurde durch ein Flachdach ersetzt. 37
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Seit 2003 ist das Paulinum wieder Privatbesitz. Nach der gründlichen Rekonstruktion hat das Schloss, trotz des Brandes in den sechziger Jahren des 20. Jhs., durch den das gesamte oberste Geschoss zerstört wurde, nichts von seinem ursprünglichen Charakter verloren. Hierin wird ein feines ****Tagungshotel mit 29 stilvollen Zimmern betrieben. Um dem historischen Ambiente gerecht zu werden, wurde ein Teil der Räume mit Originalmöbeln aus der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jh. bestückt. 38  - Düster, aber gediegen wirken das "Danziger Zimmer" mit schweren Möbeln und das angrenzende Turmzimmer mit seinem Mosaik-Gewölbe, die wir anschauten. Wegen je einer Konferenz konnten wir an beiden Nachmittagen die Ausstellung über die Schlösser im Hirschberger Tal nicht anschauen, uns jedoch kalten Kaffe und heißen Birnenstrudel auf der Terrasse servieren lassen.

3.6 Agnetendorf/Jagniatków
Das Dorf wurde von böhmischen Exulanten nach 1621 gegründet. Es ist nach Barbara Agnes von Schaffgotsch benannt. Bekannt ist der 1997 zu Hirschberg eingemeindete Ort durch das "Haus Wiesenstein", Gerhart Hauptmanns Wohnsitz. 39

Gerhard Johann Robert Hauptmann wurde 1862 im niederschlesischen Obersalzbrunn geboren. Seine Eltern betrieben ein Hotel, er hatte drei ältere Geschwister. In der Nachbarschaft war er als "fabulierfreudig" bekannt. Seinen Vornamen schrieb er später mit t am Ende.

Mit dem Schulbesuch und verschiedenen Studien tat er sich schwer, er brach alle ab. Schon im preußischen Schulalltag störten ihn die Härte der Lehrer und die Besserbehandlung der adligen Mitschüler. Sein Interesse galt mehr dem Theater als dem Studium. Nach seiner Heirat mit Marie Thienemann 1885 bekam er drei Söhne.
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In dieser Zeit entstanden seine frühen Werke und 1891 sein Hauptwerk "De Waber" in schlesischem Dialekt, ein Jahr später auf Hochdeutsch "Die Weber". Dieses hatte die Weberaufstände von 1844, durch Elend zur Verzweiflung getriebene Massen und ihr ergebnisloses Aufbegehren, in seiner Heimat als Grundlage. Hauptmann unternahm zur Recherche umfangreiche Reisen durch das Riesengebirge. Die preußische Zensur glaubte in den "Webern" einen Aufruf zum Klassenkampf zu erkennen und verbot die Aufführung. Hauptmann ließ durch seinen Anwalt erklären, das Drama sei nicht als sozialdemokratische Parteischrift, sondern als dichterischer Aufruf an das Mitleid der Besitzenden zu verstehen. Während das Stück vom sozialdemokratischen Publikum begeistert aufgenommen wurde, kündigte Kaiser Wilhelm II. seine Loge im Deutschen Theater. 40

1893 wurde die Geigerin Margarete Marschalk Hauptmanns Geliebte. Die Ehe mit Marie zerbrach. 1900 wurde von Margarete der Sohn Benvenuto geboren und Vater Gerhart wolle für die neue Familie ein Zuhause im Riesengebirge schaffen. Er beauftragte den Berliner Architekten Hans Griesebach, nach seinen eigenen Entwürfen die Villa Wiesenstein zu bauen. 1904 willigte Marie in die Scheidung ein, Gerhart heiratete Margarete.

Das Haus Wiesenstein wurde ihr fester Wohnsitz. Hier verbrachte der Literaturnobelpreisträger von 1912 mit seiner Familie über vier Jahrzehnte die Frühlings- und Herbstmonate, aber auch den Winter. Viele seiner Werke hat der Dichter hier entworfen, geschrieben oder bearbeitet. Hier wurde mit guten Freunden diskutiert und gefeiert. In langen Wanderungen genoss er sein geliebtes Gebirge.
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Die Villa war sehr prunkvoll mit vielen Bildern, Skulpturen, Kunstwerken, mächtigen Möbeln und einer Bibliothek mit über 10.000 Bänden ausgestattet. Die Eingangshalle wurde erst 1922/23 von Johannes Avenarius mit farbigen Bildfolgen aus Hauptmanns Werken ausgemalt und später "Paradieshalle" genannt. 41  Adam und Eva bilden den Mittelpunkt der Stirnwand, Margarete wurde zum 80. Geburtstag als Engel gemalt (Foto links).

Während Hauptmann den Weltkrieg anfangs unterstützte und vom Kaiser 1915 immerhin die IV. Klasse des Roten-Adler-Ordens erhielt, nahm er die Machtergreifung der Nationalsozialisten kommentarlos hin. Von der Nazi-Ideologie floss nichts in seine Werke ein. Wegen einer schweren Lungenentzündung hielt er sich im Februar in einem Sanatorium in Dresden auf. Über das Bomben-Inferno sagte er: "Wer das Weinen verlernt hat, lernt es wieder beim Untergang Dresdens."
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Nach dem Kriege wurde Hauptmanns Verbleiben im jetzt polnischen Schlesien durch einen Schutzbrief ermöglicht, bis ein Sonderzug ihn mit seinem Besitz nach Berlin bringen könne. Gerhart Hauptmann verstarb vorher und wurde sechs Wochen später im Juli 1946 nahe seinem Sommerhaus auf der Insel Hiddensee beigesetzt. Die Witwe hat mit dem Sonderzug die meisten Möbel mitgenommen, nur ein Jugendstilschrank blieb zurück.

Von den 50er Jahren bis 1997 war in der Villa Wiesenstein ein Kindererholungsheim und Ferienlager untergebracht. 1989 vereinbarten Bundeskanzler Kohl und Ministerpräsident Mazowiecki eine bilaterale Gerhart-Hauptmann-Gedenkstätte in Schlesien. Erst ein Jahrzehnt später wurde Haus Wiesenstein mit Mitteln der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, des Freistaates Sachsen und des Bundes saniert. Das Museum wurde 2001 eröffnet und ist seit 2005 städtisches Museum.

Wir wurden durch das Erdgeschoss geführt. Genauer gesagt war es kein Annähern von uns Besuchern an die Kunstwerke, sondern die Erklärerin glich einer Musikbox, die nach dem Einwerfen eines Sloty eine Schallplatte abspielte. Nach zehn Minuten wurden wir in einen bestuhlten Raum mit einer Videoanlage gesteuert. Dort konnten wir über ein Bildschirm-Menü alte Schwarzweiß-Filme auswählen, in denen die Original-Stimme von Gerhart Hauptmann seine Werke vorlas. Dagegen gefiel die Fotoausstellung im Obergeschoss.
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3.7 Arnsdorf/Milkow
Das barocke Schloss, eine Dreiseitanlage um einen kleinen Ehrenhof mit zwei Geschossen und Mansarddach, wurde in der Literatur schon immer selten erwähnt. Möglicherweise gab es hier schon im Mittelalter vor 1355 einen Adelssitz, der durch die Hussiten zerstört wurde. Graf Carl Heinrich von Zierotin kaufte 1656 Arnsdorf und ließ ab 1677 das Schloss errichten.

Drei weitere Eigentümer folgten, deren letzter, Graf Johann Nepomuk zu Lodron-Laterano, es nach einem Brand 1778 barockisieren ließ. Seine Erbin heiratete Bernhard Maria Graf von Matuschka-Toppolczan, dessen von seinem Vater geerbte naturkundliche Sammlung über Schlesien hinaus bekannt war. 42

Ende des 19. Jh. wurde das Schloss in Teilen umgebaut, insbes. erhielt die Fassade neobarocke Ergänzungen. Bis 1945 blieb Arnsdorf der Stammsitz der Linie Matuschka. Danach wurde es Erholungsheim und 1978 durch den regionalen Verband für Landwirtschaftstechnik und -industrie renoviert. Seither wurde offenbar nichts mehr investiert; im Schloss wird ein einfacher Hotelbetrieb mit Gastronomie geführt. - Wir gingen nur kurz in den Flur und einmal um das Haus über den Rasen.
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3.8 Schildau/Wojanów
Herren von Schildau wurden bereits 1281 erwähnt. Über ein "Festes Haus" oder eine Wehranlage ist jedoch nichts bekannt. 1299 kam der Besitz in die Familie von Zedlitz. Nikolaus Freiherr von Zedlitz und Nimmersath ließ 1603 einen Neubau errichten; seine Familie blieb hier bis 1696. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1642 beschädigt; Christoph von Zedlitz erneuerte das zerstörte Gebäude 1667.

Nach drei weiteren Besitzern kam Schildau 1754 an den Hirschberger Kaufmann Daniel von Buchs, der das Renaissance-Schloss barock überformen und modernisieren ließ. Nach einem Zwischenbesitzer kam das Eigentum an den kurländischen Geheimen Justizrat Karl Albrecht Ike, der es ab 1832 durch einen Schinkelschüler zur jetzigen markanten Erscheinung mit vier runden hohen Ecktürmen umbauen ließ. König Friedrich Wilhelm III. kaufte Schildau als Geschenk für seine Tochter, welche die Gartenfassade mit reicheren neogotischen Details von einem Stülerschüler verändern ließ. Peter Joseph Lenné ließ den ausgedehnten Landschaftspark am Bober entlang anlegen, auf dessen gegenüber liegendem Uferstreifen der Park von Schloss Lomitz liegt.

Prinzessin Luises Tochter Marie, verheiratete Fürstin zu Wied, ließ 1906 Schloss Schildau umfassend renovieren und verkaufte es zwei Jahre darauf an Oberleutnant Karl Krieg (sic!). Im Zweiten Weltkrieg waren hier Gefangene interniert, die zum Teil auch im Schloss einer Papierfabrik dienten.
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Nach dem Krieg wurde das Schloss geplündert und später zur Verwaltung, dann als Ferienheim, der staatlichen Landwirtschaft genutzt. Sein Bauzustand verschlechterte sich, so dass es leer stand. 1995 erwarb es ein Italiener, der die Außenhaut erneuern ließ. Vor Beginn des Innenausbaus brannte im Mai 2002 der Dachstuhl aus 43 , nachdem in allen vier Türmen gleichzeitig Feuer gesehen wurde. Eine neue kapitalkräftige Gesellschaft ist zur Zeit intensiv mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Wir sahen nur von der Straße bzw. vom Lomnitzer Park aus der Ferne auf das hoch aufragende Schloss.

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