5 Parks und Gärten
5.1 Bayreuther Eremitage

Östlich der einstigen Stadtmauern liegt das Lustschloss Eremitage, eine für die Bayreuther Sonderform des Rokoko bezeichnende, von der Markgräfin Wilhelmine vollendete Bau-Symphonie. Sie besteht aus zwei Schlössern mit Innerer Grotte, künstlichen Teichen mit Wasserspielen, einer märchenhaften Orangerie mit dem zentralen Sonnentempel, der von Apoll, dem Gott der Musen, bekrönt ist,65 und einem römischen Ruinentheater. Dazu gehört ein Park, der als erster Landschaftsgarten englischen Stils auf dem Kontinent gilt.66

Wir durchschlenderten wie viele andere Besucher bei tief stehender warmer Abendsonne den Park und umrundeten den Teich mit den Fontänen.
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5.2 Veitshöchheim
Ab 1755 wurde hier bei der Sommerresidenz der Fürstbischöfe der Hofgarten angelegt. Er gilt als der schönste und intimste Hofgarten des Rokoko. Dem konnten wir nicht zustimmen, nachdem wir über einen langweiligen Mainabschnitt mit dem Fahrgastschiff gekommen wa-ren, ich selbst würde ihm kaum einen Platz unter den ersten zehn zubilligen. Blütenpflanzen fehlten nahezu gänzlich. Ein wohlsortierter Gemüse- und Kräutergarten ist dem Park mit seinen vielen Hecken und Bosketten mit Wasserbassins vorgelagert. Im Großen See, dem Herzstück des Parks, bäumt sich auf einem Felseninselchen ein Pegasus über dem allegori-schen Sitz der Musen auf. Viele versteckte, romantisch verspielte Figuren helfen über die Enttäuschung wegen der Bauarbeiten am kleinen Schloss hinweg.
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5.3 Hofgarten Residenz Würzburg
Weil er bei der Stadtführung nur kurz gestreift wurde, habe ich mir in der Mittagspause den Garten in Ruhe angeschaut. Die Sonne gab ein gutes Fotolicht, weil sie eben im Begriff war, statt der langen Gartenfront die Hofseite anzustrahlen. Oben auf der Terrasse erkannte ich, dass der Blick von zwei hohen Bäumen etwas verstellt war. So ging ich weiter, um schräg auf die Fassade zu blicken. Jedoch hatte sich zwischenzeitlich eine dicke Wolke vor die Sonne geschoben. Vielleicht zehn Minuten später war die Sonne wieder da - aber sie beleuchtete die Gartenfront nicht mehr.
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Das Gelände gegen Osten, zwischen Gartenfront und ansteigender Bastion, war begrenzt; etwas mehr Platz bot sich nur gegen Süden an. Noch 1770 wurde ein elegant aufgelockerter Rokoko-Garten angelegt, obwohl schon der Landschaftsgarten englischen Stils in Europa florierte. Der sensible östliche Bereich wurde amphitheatralisch, terrassenförmig mit Treppenwegen, Rampen, Laubengängen bis zur Spitze der Bastion aufgebaut. Der ebene Südgarten wurde Querachsen betont mit einem zentralen Bassin geformt. Die frühklassizistischen Gartenskulpturen, Putten, Vasen, Faune sowie zwei große Figurengruppen stammen von Hofbildhauer Peter Wagner.67

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