1.6 Tiroler Freiheitskampf
1363 erwarben die Habsburger Tirol. Die kulturelle Glanzzeit Tirols lag im 15. und 16. Jh. Siegmund dem Münzreichen folgte Maximilian I., der ein besonders herzliches Verhältnis zu Tirol hatte: „Tirol ist ein grober Bauernkittel, aber er wärmet gut." 1493 wurde er deutscher König und 1507 Kaiser. Er vereinigte die habsburgischen Lande und wollte Tirol zum „Herzen des Deutschen Reiches" erheben. Als 1665 die Tiroler Linie der Habsburger erlosch, wurde das Land vom Wiener Hof direkt regiert. 9

Im dritten Jahr nach der Französischen Revolution erklärte Napoleon den Österreichern den Krieg, sein Eroberungs-Feldzug begann. Vier Jahre darauf drangen die ersten französischen Truppen von Süden her gegen Tirol vor. Die Hochstifte Brixen und Trient wurden 1803 säkularisiert und mit Tirol vereinigt. Durch den Frieden von Preßburg vom 26. Dezember 1805 kam Tirol an das mit Frankreich verbündete Bayern und wurde fortan „Südbayern" genannt.

Bereits im Januar rückten bayerische Truppen in Meran ein. Doch die Besatzungsmacht war sogleich unbeliebt, denn sie erließ Dekrete zur Beseitigung der Jahrhunderte alten Rechte der Tiroler. Vor allem Verbote für das Kirchenleben setzten die Tiroler in Zorn: keine Christnachtsmette, Rorateämter, Ostergräber, Wetterläuten, Bittgänge und Prozessionen. Bischöfe und Priester wurden aus dem Land gewiesen, bayerische Staatsgeistliche eingesetzt, Wertgegenstände aus Kirchen, Klöstern und Pfarrämtern nach München verbracht. Als nun auch junge Tiroler mit Gewalt rekrutiert werden sollten, kam es zum Volksaufstand. Der Landsturm wurde aufgeboten - und von Erzherzog Johann tatkräftig unterstützt. 200 Mann der Schützenkompanien aus Schenna marschierten gegen Bozen und drängten die Bayern zurück. Doch die Franzosen rückten erneut ein. Im Inntal kam es zu schweren Gefechten. Andreas Hofer zog gegen Innsbruck. Die Schennaer Schützen kämpften am Berg Isel (auch Bergisel) über Innsbruck (vorige Seite rechts sein Denkmal mit der Inschrift: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!"). Die ersten drei Schlachten gewannen die Tiroler, die vierte aber ging vernichtend verloren. Durch den mehr als halbjährigen Kampfeinsatz herrschte auf den Höfen Not. 10 Tirol wurde geteilt, wurde aber auf dem Wiener Kongress ab 1814 wieder Österreich zugesprochen.
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1.7 Kaiser- und Königreiche im Alpenraum
Um uns zu erklären, wie es zur Teilung von Tirol gekommen ist, hielt uns Prof. Matthée einen Vortrag, in dem er seine Sicht darstellte. Bekanntlich hieß es in der 1. Strophe der Nationalhymne „von der Etsch bis an den Belt". Die „großdeutsche Linie" verlangte die Zerschlagung des Weltreiches Österreich. 1866, nach Preußens Sieg, ließ Kanzler Otto von Bismarck dem geschlagenen Österreich alles Land, stoppte die Offiziere und ungarischen Truppen um den Preis, Österreich aus der deutschen Politik auszuschließen. Sonst wären heute Deutschland und Österreich ein Land. Bismarck war ein Meister in der Beeinflussung von Journalisten: Gala-Uniformen sollten nach Wien nachgeschickt werden.

Das junge Königreich Italien marschierte gegen Österreich, denn es hatte den Veneto verloren. Und Italien marschierte in der Sedan-Begeisterung auf Rom zu, auf den Quirinal. Vittorio Emanuele von Piemont residierte hier als König von Italien. Die Folge war: Österreich war bereit zum „Ausgleich" mit Ungarn: Das k.u.k.-Reich waren zwei Staaten im Staatenbund, der nur das Militär und die Außenpolitik gemeinsam regelte. Elisabeth, genannt Sisi, Kaiserin von Österreich und zugleich Königin von Ungarn, war beliebt. Doch der Hass auf die k.u.k-Monarchie kam vom ungarischen Chauvinismus - der Zeitgeist stand auf Nationalstaaten. Franz Ferdinand, der in Sarajewo ermordete Thronfolger, wollte sein Reich retten durch eine Pentarchie: Fünf Bundesstaaten, also neben dem deutsch sprechenden Österreich und Ungarn eigene Verwaltungen für die Tschechen mit Slowaken, die Polen und die südslawischen Völker.

Nach dem Verlust des Bündnispartners Russland trat das Deutsche Reich aus Nibelungentreue in den I. Weltkrieg ein. Am Ende wollte Österreich auf Kosten Deutschlands seine Haut retten. Die fünf Pariser Vorortverträge setzten Österreich jedoch zurück auf den Status einer Alpenrepublik. Die anderen neuen Nationalstaaten funktionierten alle nicht, sie prügelten ihre Minderheiten wie Deutsche, Ungarn, Ukrainer.
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Italien brauchte in den I. Weltkrieg nicht einzutreten, da seine lange Küste gegen die britische Flotte nicht zu verteidigen war. Dann kam der Interventismus auf, die Hoffnung auf Gebietserweiterungen, welche die Alliierten Frankreich und Großbritannien den Italienern verschaffen könnten. Mit dem Londoner Geheimvertrag vom 26. April 1915 wurde das bis dahin neutrale Italien gegen territoriale Zusagen zum Eintritt in den I. Weltkrieg gegen Österreich-Ungarn und im Jahr darauf gegen das Deutsche Reich bewegt. Ein neuer Ministerpräsident kam an die Macht. Elf Schlachten am Isonzo, an der Grenze zu Slowenien, blieben ohne Ergebnis, erst die zwölfte entschied. Hier war auch der junge Goslarer Jäger Erwin Rommel im Einsatz. Italien hielt den Piave-Fluss - und fühlte sich als Weltkriegssieger. (Im Foto links das österreichische Staatswappen im Gitter vor dem Kenotaph des Kaisers Maximilian in der Hofkirche zu Innsbruck.)

1.8 Süd-Tirols Leidensweg
Ettore Tolomei, geboren 1865, hatte Geografie und Geschichte sowie Sprachwissenschaften und Literatur studiert. Er kam um 1900 auf die Idee, Italiens Nordgrenze habe am Alpenhauptkamm zu liegen. Er bestieg einen Berg, den Klockerkarkopf, angeblich als Erster, und nannte ihn „Vetta dItalia", Spitze Italiens. 11 Dazu hatte er 13.000 Namen im deutsch besiedelten Teil ins Italienische „übersetzt", die bis heute allein amtlich gültig sind. Ministerpräsident Orlando überzeugte mit einer so beschrifteten Landkarte von Tolomei die Alliierten und insbesondere den in Europa wenig bewanderten US-Präsidenten Woodrow Wilson. Italien wurde im Friedensvertrag von Saint-Germain-en-Laye vom 10. September 1919 nun bis zum Brenner-Pass ausgedehnt. 12
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Österreich akzeptierte den Verlust dieses Gebietes nicht. Italien betrachtete es als „terre irredenta", die „unerlösten Gebiete", und band es trotz gegebener Autonomieversprechungen als „Venezia Tridentina", 1926 aufgeteilt in die Provinzen Bozen und Trient, in seine zentralstaatliche Struktur ein. Es folgte eine rigide Italienisierung. Guadanieni wurde als Präfekt eingesetzt, der Betriebe der Staatskonzerne ansiedelte und dafür den sozialen Wohnungsbau voran trieb in Bozen und Meran und Unterschichten aus ganz Italien hierher transferierte. Bozen hatte beispielsweise 1910 erst 5,7 % Italiener bei 28.000 Einwohnern, 1938 bereits 48.000 Einwohner und nur noch 28 % Deutsche. Alle deutschen Schulen wurden geschlossen, alle deutschen Lehrer, Beamte und Bürgermeister entlassen. Bauernhöfe wurden neu besetzt mit Süditalienern. Der Name „Tirol" (rechts ein Mosaik des Landeswappens mit dem roten Adler in Meran) wurde gelöscht, es hieß jetzt „Alto Adige", Ober-Etsch oder später in Deutschland amtlich „Tiroler Etschland". Auch die Personennamen wurden italienisiert, also Vor- und Nachnamen, sogar auf Grabsteinen. Die moderaten Trentiner waren anders. Die Regionsgrenze verlief jetzt an der Großen und Kleinen Salurner Klause.

Als Deutschland nationalsozialistisch war und Italien faschistisch, sollte über das Gebiet neu entschieden werden. 99,3 % der Südtiroler wollten ans Deutsche Reich. Aber Adolf Hitler wollte nicht! Er hatte bereits 1923 den italienischen Anspruch akzeptiert und war Benito Mussolini dankbar, 1938 nicht in Österreich einmarschiert zu sein: „Duce, das vergesse ich Ihnen nie!". Er brauchte seinen Bündnispartner Mussolini für seine Weltmachtpläne und schloss den sog. Stahlpakt. Hitler wollte alle Aussiedler, keine Volksabstimmung, sondern die Ausweisung. Die auszusiedelnden Südtiroler brauchte Hitler für 21 noch zu erobernde Gebiete, bis hin zur Krim! Die Aussiedler sollten zu Marktpreisen entschädigt werden; dies war Mussolini zu teuer. Und er fürchtete Schäden für die enteignete Industrie und damit die Volkswirtschaft. Die süditalienischen Bauern begannen wieder abzuwandern. Die Deutschsprachigen organisierten sich im „Völkischen Kampfring Südtirol", dem VKS. Heinrich Himmler gelang es jedoch, den VKS „umzudrehen". Die Hoffnung kam auf, wenn der VKS zu 100 % für die Aussiedlung stimmte, wäre Hitler vielleicht zum Dableiben bereit. Mussolini drohte sogar die Umsiedlung nach Süditalien an. 213.000 Südtiroler, also 86 % der Stimmberechtigten, waren am 21. Oktober 1939 für die deutsche Staatsbürgerschaft - und damit für die Aussiedlung, 34.000 dagegen. Wegen des fortschreitenden II. Weltkrieges wanderten nur ein Drittel, etwa 70.000 bis 80.000, tatsächlich in geschlossene Gebiete im „Großdeutschen Reich" ab, meist nach Böhmen, Mähren, in die Steiermark und Ostpreußen. Nach Mussolinis Sturz übte die NSDAP direkt die Macht aus, die Umsiedlung wurde gestoppt; Gauleiter Peterhofer übte Rache an den Aussiedlungsgegnern. Der Kanoikus Gamper mit seinen Christdemokraten wollte hier bleiben.

1946 stimmte nur eine ganz knappe Mehrheit für die Republik. Alcide de Gasperi, entschiedener Gegner der Faschisten, baute die Partei „Democrazia Cristiana" auf. Er schloss mit dem österreichischen Außenminister Gruber das Abkommen über die Autonomie Südtirols. Zuvor auf der Vier-Mächte-Konferenz in Paris machten die USA Druck und zwangen Italien zu einem Kompromiss. Italien schuf „Groß-Trentino-Alto-Adige" als autonome Region, so dass die Italiener in der Mehrheit waren.

Die autonome Region erfuhr viel Gutes durch die Bundesrepublik Deutschland, kaum etwas durch Österreich. Darum sind auch mehr Schweizer als Österreicher als Touristen hier. Enttäuschte Protestierer gingen den Weg der Gewalt, sie wurden die „Dinamitari" genannt, auch „Bumser", wenn sie Hochspannungsmasten sprengten. Es folgten Gerichtsprozesse. Erst 1990 wurde eine faire Autonomie geschaffen. 1992 galten die 137 Durchführungsbestimmungen des so genannten Südtirol-Pakets als erfüllt und der Konflikt völkerrechtlich als beendet. Dieses neue Selbstbewusstsein drückt sich auch darin aus, dass Südtirol im Autokennzeichen den roten Tiroler Adler führen darf. Südtirol darf einen Großteil seiner Finanzen selbst verwalten, was zu einem hohen Wohlstand geführt hat.
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2 Die Städte und Dörfer
2.1 Zürich
Zürich ist zugleich der Name für einen Kanton mit 1 ¼ Mio. Einwohnern und für eine Großstadt mit mehr als 350.000 Bewohnern. Damit ist das Handels- und Industriezentrum Zürich noch vor Bern die größte Stadt der Schweiz. Die Stadt liegt zwischen dem Uetliberg im Westen und dem Zürichberg im Osten beiderseits der Limmat, die hier aus dem Zürichsee fließt. Hier, wo einst ein Pfahlbaudorf stand, errichteten die Helvetier eine Festung namens Turicum, die 58 v. Chr. den Römern in die Hände fiel.
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Das „Büro der Schweiz", mit dem Ausland durch das Geld verbunden, nennt man Zürich auch. Der Sitz der Schweizer Nationalbank, etliche Großbanken sowie die schweizerische Effektenbörse machen Zürich zu einer führenden europäischen Versicherungs- und Finanzmetropole.
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Zürich ist reich. Die Stadt weiß in ihrer Gegensätzlichkeit zu leben: Protestantische Strenge ist verbunden mit Leidenschaft für Handel und Luxus, ein großzügiges materielles Leben von kosmopolitischer Prägung ist gepaart mit Fleiß in stiller Arbeit und auf Vollkommenheit gerichteter Anstrengung. Diese moderne Stadt ist eine der ältesten der Schweiz, auf welcher der Schatten des Reformators Ulrich Zwingli liegt. 13

Zu den zahlreichen Kirchen gehört rechts des Flusses das romanische, dreischiffige Großmünster in der Bauform der Pfeilerbasilika aus dem 11. bis 13. Jh. mit spätgotischer Doppelturmfassade, in dem ab 1519 Ulrich Zwingli predigte. Alles, was der Kirche äußerlichen Glanz verliehen hatte, ließ er entfernen. Rechts neben dem Hauptportal erinnert eine Skulptur an Zwinglis Nachfolger und geistigen Baumeister der reformierten Kirche, Heinrich Bullinger. Die Nordseite war die Hauptfassade, Nord- und Südportal gehörten zu einer Prozessionsachse, die Wasserkirche und Fraumünster verband. Die Türme erhielten kurz vor der Reformation Nadelhelme, im Volksmund auch Zitronenpressen genannt, die gewissermaßen zum Kennzeichen Zürichs geworden sind.

Auf dem Turm Richtung Limmat thronte einst die auf Fernsicht gehauene gotische Steinskulptur Karls des Großen; inzwischen oftmals geflickt wurde sie in die Krypta versenkt (rechts).

Kaiser Karl soll 814 einen Hirsch von Aachen bis Zürich verfolgt haben, bis sein Pferd über Gräbern nieder gesunken sein soll. Karls Enkel Ludwig soll 853 das Kloster gegründet und seine Schwester Hildegarde als Äbtissin eingesetzt haben. 14 Wandmalereien erzählen von den Zürcher Stadt- und Münsterpatronen Felix und Regula und ihren Leiden in der Thebäischen Legion des Mauritius, die im späten 3. Jh. wegen ihres christlichen Glaubens im Kanton Wallis vom Tyrann Decius enthauptet wurden. 15 Das große Stadtsiegel zeigt ihr Bild mit dem Kopf unter dem Arm.
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Gegenüber, rechts der Limmat, finden wir ebenfalls als dreischiffige Pfeilerbasilika mit gotischem Langhaus, aber mit romanischen Chor, das Fraumünster aus dem 12. bis 15. Jh. (auf karolingischem Vorgängerbau). Den Chor zieren fünf Glasgemälde u.a. von Marc Chagall von 1970. Prof. Matthée bezeichnet sich als Chagall-Fan seit seiner Schulzeit im Schlossinternat von Plön.

Dem barocken Rathaus stehen zahlreiche Zunfthäuser aus dem 17. und 18. Jh. zur Seite. In Zürich wurden der Erzähler, Dichter und Schriftsteller Gottfried Keller und der Pädagoge und Sozialreformer Johann Heinrich Pestalozzi geboren, 16 hier schrieb James Joyce seine besten Gedichte.

Die mächtige Hallenkonstruktion des Hauptbahnhofes, in dem wir von Hamburg kommend den Zug verließen, entstand ab 1865. Die hier beginnende 1.200 Meter lange Bahnhofstraße gilt als eine der elegantesten Einkaufsmeilen Europas.

2.2 Küssnacht am Rigi
Küssnacht liegt als einwohnerreichste Stadt des Kantons Schwyz am Rigi. Doch was ist „der Rigi"? Ein See? Der Ort liegt bekanntlich am Nordende des Vierwaldstätter Sees und am Südufer des Zuger Sees (beide werden manchmal auch in einem Wort geschrieben). Rigi ist also kein See. Ein Berg? Ja, Rigi ist der Hausberg über dem Ort. Aber nicht „der Rigi", sondern „die Rigi". Es müsste eigentlich heißen „Küssnacht an der Rigi".
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Der Name Küssnacht geht zurück auf die Siedlung des römischen Gutsherrn Cossinius und taucht erstmals um das Jahr 830 auf, als der Adlige Recho seinen Besitz einem Kloster in Luzern vermachte. 17

Der Fremdenverkehrsort mit seinen malerischen, hoch aufragenden und vorkragenden, Fachwerkbauten hat etwa 12.000 Einwohner und einen kleinen Fähr- und Bootshafen. Dort, am großen Parkplatz, ruht der barocke Dom St. Peter und Paul von 1706 - 10. Die glatte Fußgängerstraße vom Hafen zum Hauptplatz ist mit übermannslangen Worten beschriftet, die sich - bei wenig Verkehr - lesen lassen. Wir versuchten uns im Deuten auf unseren kurzen Verdauungsspaziergängen nach dem opulenten Abendessen. Denn mehrfach erweitert steht hier das Gasthaus „Zum Hirschen", unser Quartier (Foto oben rechs). Am leider viel befahrenen Hauptplatz behauptet sich das Gasthaus „Engel", ein Fachwerkbau von 1552 (oben links). 18
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Südlich der Altstadt, zwischen Schnellstraße und See, wurde für die junge Königin Astrid von Belgien, die hier bei einem Autounfall tödlich verunglückte, eine Gedenkkapelle errichtet. Foto rechts: Der Text auf der Plakette rechts an der Stützmauer lautet: „Hier am Ufer dieses stillen Sees am 29. August 1935 traf ein tragischer Tod im 29. Jahre ihres lichten Lebens Astrid Prinzessin von Schweden Königin der Belgier."

Nördlich der Altstadt ragt auf schroffem Berg die Ruine der Geßlerburg auf (links). Sie gehörte dem Landvogt Geßler.

Zwei Kilometer nördlicher verläuft die - inzwischen auf zweihundert Metern einfühlsam restaurierte - Hohle Gasse (rechts). In der Sage über Wilhelm Tell wird zitiert: „Durch diese hohle Gasse muss er kommen, es führt kein anderer Weg nach Küssnacht". Hier soll Wilhelm Tell den Landvogt Geßler getötet haben. Ein Pavillon nah der modernen Asphaltstraße mit einer eindrucksvollen Multimedia-Schau veranschaulicht, was damals geschehen sein könnte. Oberhalb der neuen alten Hohlgasse ragt die Gedenkkapelle aus dem 16. Jh. auf. 19

2.3 Zug
Auch Zug gibt den Namen für einen deutsch sprechenden Kanton mit 105.000 und eine Stadt mit 23.000 Einwohnern, gelegen am Zuger See im Schweizer Mittelland. Von drei Gassen versank die unterste 1435 im See. Die Sust, das Kaufhaus und mehrere Gasthäuser sowie die Zünfte bezeugen die Zeit des Handels- und Umschlagplatzes an der Gotthardroute. Die Reformation konnte hier nicht Fuß fassen, weshalb es 1845 zum katholischen Sonderbund gehörte. Frauen sind hier erst seit 1971 wahlberechtigt.
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Der beliebte Fremdenverkehrsort mit Park am Seeufer wurde von uns spät nachmittags bei herrlichem Sonnenschein durchwandert. In den Gassen mit ihren alten Fachwerkhäusern, deren ganze Fassaden überhängen, kommt Geborgenheit auf. Zu den Baudenkmälern gehören der Chaibenturm und der Zytturm mit einer astronomischen Uhr (Bild links, unten sind die Wappen der „Acht alten Orte" angemalt) die sowie die Pfarrkirche St. Oswald und eine Burg. Das spätgotische Rathaus von 1505 am Fischmarkt zählt mit seinem Gotischen Saal zu den repräsentativsten Bauten dieser Epoche in der Schweiz. 20 Zug gilt es Steueroase in der Schweiz; eine Vielzahl in- und ausländischer Unternehmen verlegte seinen Sitz hierher.
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