Ihre eigene private Homepage - so kann sie Wirklichkeit werden | |||||||
Ihr Vorhaben, sich eine private Homepage anzulegen, ist auf jeden Fall zu begrüßen. An dieser Stelle gebe ich Ihnen einige Hinweise, wie Sie die vor sich liegende Arbeit organisieren und zum Ziel kommen können. Wie bin ich selbst vorgegangen? 1. Software und Literatur beschaffen Als Software habe ich vor fünfzehn Jahren den Web-Designer von Buhl Data ausgewählt. Dies ist ein recht altertümliches Werkzeug, für das weder Updates noch neue Versionen verfügbar sind. Dennoch ist es eher einfach zu erlernen und zu handhaben. Moderner ist das Programm WebPlus von Serif, das ich für Kundenaufträge nutze. Leider wird seit 2017 diese Software nicht mehr verkauft. Aus dem selben Hause gibt es auch ein Bildbearbeitungs-Programm u.a. | ![]() | ||||||
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2. Web-Speicher buchen Hier gibt es wenige Gratis-Angebote, die wohl alle einen Haken haben. Ich rate eher zu einem der Großen aus Deutschland wie www.strato.de oder www.einsundeins.de. Preise vergleichen! Ein paar Euro im Monat reichen völlig. Mehr als 100 MB Speicher werden Sie voraussichtlich über Jahre nicht brauchen (zum Vergleich: Meine gesamte Web-Präsenz umfasst z.Z. ungefähr 125 MB mit 4.250 Einzeldateien, davon rund 400 Textseiten, die übrigen sind fast alle Bilder, während die rund 50 PDF-Downloads, vor allem von Reiseberichten, allein schon 50 MB belegen). Und achten Sie darauf, einen "FTP-Zugang" zu bekommen. | ![]() | ||||||
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3. Web-Adresse suchen Entweder hilft Ihnen der Web-Provider (siehe 2.) bei der Suche und belegt Ihre Wunschadresse. Oder Sie buchen Ihren Namen über www.united-domains.de wobei Letzteres Sinn macht, wenn Sie Gratis-Speicherplatz bekommen konnten und dazu nur eine "hässliche" Web-Adresse. Sie können dann von Ihrer "schönen" Adresse auf die "hässliche" verlinken. Manchmal laufen Sonderaktionen, dann kostet jede Adresse 1 Euro pro Monat bzw. 15 Euro im Jahr. Und: Am besten eine Adresse mit ".de", vielleicht noch ".info", alles andere merkt sich sowieso keiner. | ![]() | ||||||
4. Bauelemente festlegen Meines Erachtens genügt es auch heute noch, stehende Schrift und stehende Bilder zu präsentieren. Laufende, blinkende, rotierende usw. Schriften regen den Betrachter auf. Gleiches gilt für animierte Bilder. Außerdem kann man sehr viel Zeit in solche bewegten Objekte stecken, die man viel besser in die Inhalte investiert. Gute Hilfsmittel sind auch Homepage-Vorlagen, die von Designern auf CD-Rom verkauft werden. Gern können Sie es ebenso mit Editoren von Ihrem Web-Provider (siehe 2, Strato bietet die sog. Live-Pages an) probieren, wenn auch die Seitenzahl hierbei meist recht begrenzt ist. | |||||||
5. Urheberrecht beachten Man kann zwar von fremden Homepages Bilder oder Texte herunterladen und auf seine eigene Homepage wieder hochladen. Aber hier sollten Sie besser die Rechte des Fotografen oder des Autors respektieren. Gute Fotoagenturen bringen in ihren Fotodateien geheime Kennzeichen unter, mit denen sie ihre Bilder auf fremden Seiten wieder finden können. Auch längere Texte können von Original zu Kopie verglichen und so verfolgt werden. Also: Besser wenig "klauen" und allenfalls - mit Quellenangabe! - zitieren. | |||||||
6. Zielgruppe(n) bestimmen Zu Beginn meines "Pflichtenheftes" habe ich mir Gedanken gemacht, wer alles meine Internetseiten lesen könnte und sollte. Das Ergebnis ist eine etwas gewagte "Multi-Zielgruppen-Homepage", die durchaus umstritten ist. Meine Vorbemerkung auf der Startseite kann Ihnen Anregungen geben, wen Sie ansprechen möchten: bekannte Personen wie Nachbar, Partei-, Reise- oder Vereinsfreund, Kurs- bzw. Lehrgangsteilnehmer oder Arbeitskollege, Geschäftspartner. Dazu kommen noch fremde Personen, die gleiche Interessen haben, wie z.B. an Ehrenämtern, Konsumentscheidungen, Geldangelegenheiten... | ![]() | ||||||
7. Gliederung festlegen Hier gilt es, zwischen "Pflicht" und "Kür" zu unterscheiden. Pflicht sind: Home (Rückkehr zur Startseite), Impressum (ist im Teledienste-Gesetz vorgeschrieben, mit Besuchsanschrift) und Kontakt (E-Mail-Adresse und ggf. Gästebuch). Üblich sind weiter eine Link-Sammlung und ein Download-Bereich. Hierbei gilt es, nur zu Seiten zu verlinken, die man selbst kennt und immer wieder besucht. Bei den Downloads können längere Inhalte für den Gebrauch ohne Internet-Verbindung zum Herunterladen abgelegt werden, inbes. im überall verfügbaren PDF-Format. Die PDF-Dokumente erzeugen Sie entweder in Ihrer Textverarbeitung oder mit einem der drei (http://de.pdfforge.org, http://shbox.de, www.pdf24.org) empfohlenen Konverter, die Sie gratis herunter laden können. Der Rest ist jedem selbst überlassen. Einer der oberen Punkte im Menü sollte die eigene Person, das eigene Leben, ggf. die eigene Familie beschreiben, damit lange nicht gesehene Menschen etwas mehr über den Seiteninhaber erfahren können. Dieser Menüpunkt eignet sich übrigens sehr gut zur eigenen Bestandsaufnahme in der Mitte des Lebens: Was habe ich erreicht - was kann ich noch erreichen? Die übrigen Menüpunkte können die Lebensbereiche beschreiben, über die man seinen Mitmenschen etwas mitteilen will - von Engagement über Freizeit bis zu Tipps. Bitte bauen Sie den jeweiligen Menüpunkt nur auf, wenn dahinter auch genügend Inhalte stehen, und nicht schon, wenn es nur eine "Baustelle" gibt. Noch ein wichtiger Tipp: Hüten Sie sich vor Tabu-Themen wie politischen Meinungen, religiösen Äußerungen o.ä. Wenn Sie hierzu Inhalte bringen wollen, bietet sich eine separate Homepage mit eigener Adresse an. | |||||||
8. Bilder auswählen Bilder beleben die Internet-Seiten und animieren zum Verweilen und "Herumstöbern". Auch wenn inzwischen die weitaus meisten Internet-Nutzer über einen schnellen DSL-Zugang, einige sogar über einen Glasfaser-Anschluss bis ins Haus verfügen, sollten Sie keinesfalls Fotos direkt aus Ihrer Digitalkamera hochladen. Diese Fotos brauchen viel zu viel Speicherplatz und erzeugen lange Ladezeiten. Obergrenze: 100 Kilobyte pro Bild, weniger ist besser. Also eigene Fotos bitte erst mit einem Bildbearbeitungsprogramm verkleinern. Als Speicherformat hat sich JPEG bewährt, das bei ausreichender Qualität wenig Platz braucht, wenn man durch Probieren den richtigen Komprimierungs-Faktor gefunden hat. Bei Schwarz-Weiß-Bildern bzw. nur wenigen Farben ist auch GIF zu empfehlen. Alternativ dürfen Sie gern das neuere PNG-Format nehmen, das verlustfrei komprimiert. | |||||||
9. Texte schreiben Gute Inhalte bringen das Thema auf den Punkt. Also: In der Kürze liegt die Würze. Vor längeren Texten macht ein Inhaltsverzeichnis Sinn, aus dem man zu Unterseiten verzweigen kann (z.B. meine Reiseberichte). Und bitte gliedern Sie Ihre Texte in Absätze, damit das Lesen nicht zu mühsam wird. Eine gute Grundregel lautet: Kein Satz hat mehr als 25 Wörter, und kein Absatz mehr als 15 Zeilen. Von diversen Links im Text sollten Sie Abstand nehmen und lieber auf eine eigene Seite mit Links verweisen, die Sie viel einfacher aktuell halten können. Etwa jedes Jahr sollten Sie alle Links probehalber besuchen, denn so manch eine Adresse verschwindet einfach. Viel Arbeit kann ihnen der www.edv-hacker.de abnehmen, und zwar das Tool "LinkChecker". Mühsam ist der Aufbau von Tabellen, also am besten zunächst ganz darauf verzichten. Ansonsten: ein Textverarbeitungsprogramm benutzen. | ![]() | ||||||
10. Rechtschreibregeln einhalten Eine nicht leichte Hürde ist die Beachtung aller gültigen Rechtschreibregeln. Wer viele Fehler "einbaut", braucht auf Hohn und Spott nicht lange zu warten. Wenn Sie nicht sicher sind, die Regeln zu beherrschen, suchen Sie sich besser jemanden, die sie kennt und Ihre Texte vor dem Hochladen durchkorrigiert. Eine Homepage ist schließlich auf Dauer angelegt und mehr als eine E-Mail oder SMS. Am besten schreiben Sie Ihren (längeren) Text mit einem modernen Textverarbeitungs-Programm, das eine Autokorrektur mitbringt, und kopieren ihn anschließend in den Web-Editor. Mein Rat: Wenn es Ihnen nicht gar zu schwer fällt, entscheiden Sie sich besser für die neuen Rechtschreibregeln, sonst gelten Sie als altmodisch. Vielleicht hift auch www.duden.de. | ![]() | ||||||
11. Barrierefreie Seiten gestalten Immer mehr ältere Menschen erobern für sich das Internet. Sie sind oftmals nicht mehr in der Lage, die heute leider sehr verbreitete "Mikroschrift" zu lesen. Mein Rat: Die Schriftgröße nicht kleiner als 10 Punkte einstellen. Die Navigation sollte auch ohne Maus über die Tastatur möglich sein. Wenn dies der Fall ist, können z.B. auch Blinde sich die Schrift vom PC vorlesen lassen. Bewegte Objekte auf der Seite oder zu moderne Programmiertechniken sind dagegen meist behindertenfeindlich. Außerdem erfordern bewegte Inhalte Programmiersprachen wie Java oder Javascript, die manche Benutzer als unsicher einstufen und darum blockiert haben und nicht zu sehen bekommen. | |||||||
12. Attraktive Startseite gestalten Meine Eingangsseite hat einen kompletten Arbeitstag gekostet. Einfacher ist dagegen eine "Fotohomepage" mit einigen schönen Bildern und darin eingebetteten Links. Besser etwas kleiner anfangen als im Mühsal der Startseite verzagen. | |||||||
13. Fertige Inhalte hochladen Nun, ein vorzeigbares Ergebnis ist Ihnen gelungen, das Sie anderen Leuten zeigen möchten? Dann brauchen Sie Ihre Texte und Bilder nur noch hochzuladen. Ein gutes Gratis-Programm ist www.PSFtp.de, das zuverlässig und schnell arbeitet. | ![]() | ||||||
14. Homepage bekannt machen Hört sich einfach an - ist aber gar nicht so leicht. Dazu kann man bei Suchmaschinen und Web-Katalogen die eigene Seite anmelden. Dies kostet nichts, so dass für Einträge kein Geld ausgegeben werden muss. Von Vorteil ist dabei, wenn Sie schon über ein sog. Microsoft-Konto (für bing, MS-Office-Nutzer haben schon eines für Outlook) bzw. ein Google-Konto (haben Sie schon, wenn Sie ein Android-Smartphone nutzen) verfügen, mit dem Sie sich anmelden. Für Google besuchen Sie https://www.google.com/webmasters/tools/submit-url?hl=de, für bing https://bing.com/toolbox/submit-site-url (Bilder unten). Ob Google oder bing Ihre Web-Adresse schon erkennt, können Sie später dort abfragen mit site:www.IhreDomain.de. Besser hüten sollte man sich von dem Versprechen, mit seiner eigenen Homepage Geld verdienen zu können. Oft ärgert man sich hinterher darüber, mit welchem "Mist" der eigene Name auf einmal in Verbindung gerät. Auch Gästebücher, z.B. auf Seiten von Städten, Zeitungen, Vereinen u.a. sind gute Medien, die eigene Homepage bekannt zu machen. Und noch etwas: Suchmaschinen stufen Adressen als umso wichtiger ein, je mehr andere Web-Auftritte auf sie verlinken. Lassen sie also von Freunden usw. auf Ihre neue Homepage einen Link setzen. | |||||||
15. Pflege der Homepage Ein Vorteil des Web-Designers von Buhl - und auch von WebPlus aus dem Hause Serif - ist, dass der gesamte Homepage-Inhalt in einer einzigen Datei auf der Festplatte abgelegt wird. Aus Gründen der Datensicherheit und Nachvollziehbarkeit sollten Sie Ihr Projekt vor größeren Umbauarbeiten und Erweiterungen unter einem neuen Namen speichern wie "Home1", "Home2" usw. So können Sie notfalls nach misslungenen Experimenten auf die alte Fassung zurück greifen. Ansonsten lassen sich die Unterseiten auf dem Arbeitstisch des Web-Designers übersichtlich anordnen. Und noch ein Tipp aus der Praxis: Legen Sie ein "Seiten-Tagebuch" an, in dem Sie sich die Namen der geänderten bzw. neuen Einzelseiten notieren. Danach genügt es, nur diese HTML-Texte und Bilder auf den Server hoch zu laden. Und anschließend: Ausprobieren! Nun wünsche ich Ihnen gutes Gelingen und viele interessierte Besucher. | |||||||
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