6 Werke
6.1 Verzeichnis der Schriften und Bücher
1815 Schreiben der Oberbaudeputation an das Ministerium des Innern: Grundsätze zur "Erhaltung aller Denkmäler und Alterthümer unseres Landes" als Grundlage zur Entwicklung der staatlichen Denkmalpflege in Preußen
1819 - 37 (40) "Sammlung architektonischer Entwürfe" mit insgesamt 28 Heften
1820 - 30 Beginn mit dem "Architektonischen Lehrbuch" mit den Grundlagen der Architektur-Theorie wie der Entwurfspraxis (wegen der zunehmenden dienstlichen Verpflichtungen unvollendet)
1821 - 37 Mit Beuth "Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker" von der Technischen Deputation für Gewerbe heraus gegeben. Von Schinkel beigesteuert: "Architektonische Glieder" und "Säulenordnungen". Die "Vorbilder" sind ein frühes Beispiel, vielleicht das früheste überhaupt, für Entwürfe zu Gebrauchsgegenständen, die von einem Architekten geliefert wurden, um die Qualität von Erzeugnissen der Massenanfertigung zu heben - ein Jahrhundert vor dem Bauhaus.
1825 Kurze Selbstbiografie für das von Friedrich Arnold Brockhaus heraus gegebene Konversations-Lexikon
1840 - 46 "Werke der höheren Baukunst"

6.2 Verzeichnis der Pläne (nicht ausgeführt)  36
1802 Schloss in Köstritz, Neubau für den Grafen zu Reuß-Schleiz-Köstritz
1809 Königliches Palais, Neugestaltung von Räumen, sowie Vergrößerung des Palais durch Erweiterung des benachbarten Prinzessinnen-Palais
1811 Kuppelbau an der Stelle der durch Brand zerstörten alten Petrikirche zu Cölln, ein weiterer Entwurf folgte 1814.
1812 Sing-Akademie in Berlin, weitere Entwürfe folgten 1821
1812 Umbau im Prinz-Heinrich-Palais für die neue Nutzung als Universität
1813 Innere Umgestaltung des Nationaltheaters am Gendarmenmarkt
1814 Dom als Denkmal der Befreiungskriege vor dem Potsdamer Tor, außerdem eine große Gedenkkirche in der Umgebung Berlins (nur Detail im Kreuzbergdenkmal ausgeführt)
1815 Nationale Gedenkstätte in Bayern, Walhalla (Leo von Klenze Sieger im Wettbewerb)
1816 Großer Stern im Tiergarten
1817 Neues Rathaus für Berlin
1817 Erhaltung und Wiederherstellung der Kirche des Zisterzienser-Klosters Chorin
1818 Torhäuser für das Hallesche Tor vor dem Belle-Alliance-Platz
1819 Wiederherstellung der Marienburg, Großer Remter (nach 1845 ausgeführt)
1819 Neue Kirche auf dem Spittelmarkt
1821 Landhaus und Nebengebäude für den Fürst von Pückler-Muskau
1822 bis zu seinem Tod Entwürfe zu einem Denkmal für Friedrich II.
1825 Schauspielhaus in Hamburg
1827 "Börse", ein Kaufhaus Unter den Linden in der Nachbarschaft der Universität
1829 Palais Unter den Linden neben der Königlichen Bibliothek für Prinz Wilhelm sowie ein weiteres Palais am Pariser Platz
1833 "Villa des Plinius" für Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci
1834 Palast für Otto I. von Griechenland (aus Bayern) auf der Akropolis von Athen
1835 Neue Bibliothek bei der Friedrich-Wilhelms-Universität, weitere Entwürfe folgen 1838/39
1838 Orianda-Palast für die Zarin Aleksandra Fjodorowna (Prinzessin Charlotte von Preußen) unweit von Jalta auf der Krim
1839 Residenz (vielleicht für Kronprinz Friedrich Wilhelm) auf großen farbigen Zeichnungen
6.3 Verzeichnis der Bauwerke  37
1800 - 01 Pomona-Tempel als ionisicher Gartenpavillon auf dem Pfingstberg in Potsdam. Er enthält als Erstlingswerk bereits wesentliche Eigenschaften des künftigen architektonischen Werks Schinkels: die Durchdringung von Würfel und Zylinder zeigt deutlich die Nähe zur Revolutions-Architektur. 38

1800 - 01 Meiereigebäude in Bärwinkel, einem Vorwerk von Gut Quilitz (seit 1815 Neu-Hardenberg, später Marxwalde), in Quilitz drei Wirtschaftsgebäude

1800 - 01 Schloss Herzhorn bei Wriezen (Ausbau)
1801 - 03 Schloss von Buckow bei Lebus an der Oder (Umbau, kriegszerstört)
1802 Wirtschaftsgebäude für Gut Behlendorf bei Lebus
1802 Wirtschaftsgebäude für Gut Haselberg bei Wriezen (kriegszerstört)
1805 - 06 Landhaus bei Stettin

1811 Luisen-Denkmal in Gransee. Zur Erinnerung an die Aufbahrung der Königin in der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 1810 wurde in der königlichen Eisengießerei in Gleiwitz ein gotisierendes Denkmal geschaffen.
1811 Luisen-Pforte für Schloss Paretz aus der Königlichen Eisengießerei Berlin
1813 Umbau von Räumen im Prinz-Heinrich-Palais zur Universität
1814 - 17 Kirche in Quilitz (heute Neu-Hardenberg)
1815 - 17 Umbau Stadtpalais Wilhelmstraße 65 (kriegszerstört)

1816 Denkmal für die Gefallenen der Befreiungskriege auf dem Heinrichsplatz an der Nordseite der Nikolaikirche in Berlin-Spandau. Über Sandstein-Unterbau in Gusseisen 12 Lanzen, darüber 4 Helm bekrönte Inschrifttafeln.

1816 Umbau des Doms am Lustgarten (abgetragen 1892, dort jetzt Berliner Dom)

1816 - 18 Neue Wache (oder Königswache) für die königliche Leibgarde in Berlin als erster Staatsbau in Preußen nach den Befreiungskriegen (oben rechts). Schlichter Kubus mit vier Eckpylonen, Sockel- und Kranzgesims, darüber eine niedrige Attika. Der griechisch-dorische Portikus mit skulptiertem Tympanon wird außen von sechs, innen von vier Säulen zwischen zwei Anten getragen. 39
1817 - 18 Lehr-Eskadron-Kaserne und Militär-Strafanstalt, Lindenstraße 30 - 31 (kriegszerstört)
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1818 - 21 Nationaldenkmal für die Siege in den Befreiungskriegen auf dem Kreuzberg in Berlin (Bild unten rechts). Von Schinkels großartigen gotischen Entwürfen zu einem deutschen Nationaldom wurde gleichsam nur die Turmspitze als Denkmal in Gusseisen ausgeführt. 40
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1818 - 21 Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin (oben links). Unter Beibehaltung der Umfassungsmauern nach dem Brand erläutert Schinkel seinem König: "Dadurch, daß das Theater als der wesentliche Teil die Mitte des Gebäudes einnahm, gab es hier eine Erhöhung, welche die lange einförmige Masse ... unterbrach und das Ganze ins Pyramidale brachte. Flache Dächer mit den gegen die Eingänge hin gebildeten Frontspitzen konnten dem Gebäude einen edlen Stil nach Art griechischer Bauwerke verschaffen." Das Äußere wurde nach klassischen Regeln allein aus vertikalen und horizontalen Wandvorlagen gebildet. Das Gebäude wurde in drei Hauptbereiche geteilt: das Theater in der Mitte, der Konzertsaal mit dazu gehörendem Vorsaal und Garderobe, Schauspielzimmer sowie Probenräumen flankiert. Bei der Eröffnung wurde Goethes Prolog gesprochen: "Denn euretwegen hat der Architekt/Mit hohem Geist so edlen Raum bezweckt/Das Ebenmaß bedächtig abgezollt/Daß ihr euch selbst geregelt fühlen sollt." 41

1818 Reihe von Häusern und Läden in der Neuen Wilhelmstraße (abgetragen 1867)
1818 Wiederaufbau der Kirche von Großbeeren
1819 - 24 Schlossbrücke über den Kupfergraben (später Marx-Engels-Brücke)
1819 - 24 Zivil-Kasino in der Waisenstraße in Potsdam (kriegszerstört)
1820 - 23 Schloss Neu-Hardenberg, umgebaut (später Zentralschule, heute im Eigentum des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e.V.)

1820 - 24 Schloss Tegel für Familie von Humboldt. Wegen der brauchbaren Teile des alten Turms bekam des Gebäude an jeder Ecke einen Turm, "um den Charakter des Schlösschens hervorzubringen. Diese Türmchen ... enthalten Wohnungen, die durch die verschiedenartigen Ansichten ...höchst heiter und angenehm gemacht wurden."

1821 - 26 St.-Nikolai-Kirche in der Magdeburger Neustadt
1822 - 25 Schauspielhaus im Kapuzinergarten, Elisenbrunnen am Friedrich-Wilhelm-Platz in Aachen (Entwurf Johann Peter Cremer)
1823 - 25 Wohn- und Geschäftshaus Unter den Linden 76 am Eingang zur Neuen Wilhelmstraße (abgetragen 1867)
1823 - 25 Artillerie- und Ingenieur-Schule, Unter den Linden 73 - 74 (später Kriegsakademie, kriegszerstört)
1823 Luisenkirche in Berlin-Charlottenburg

1823 - 30 Neues Museum (heute Altes Museum) am Lustgarten in Berlin
Das Bauwerk formuliert vorbildlich für alles Kommende die Bauaufgabe, die im 19. Jh. in den Vordergrund tritt. Dieses bürgerliche Museum wurde dem königlichen Schloss gegenüber gestellt. Aus Durchdringung und Kombination von Rund, Quadrat und Rechteck gewann Schinkel die erhabene und zugleich zweckmäßige Lösung für das Museum.  42

Ein rechteckiger Baukörper öffnet sich mit einer Vorhalle, die von 18 ionischen Säulen getragen wird, als Hauptfassade. Die lang gestreckte Säulenhalle wird in der Mitte von einem flachen quadratischen Bau überhöht, dem Mittelteil des gesamten Museumsgebäudes, in dessen Innerem sich ein ans römische Pantheon erinnernder Kuppelraum mit Skulpturen befindet. 43 Um zwei quadratische Innenhöfe lagern sich auf zwei Geschossen die als dreischiffige Hallen gebildeten übrigen Sammlungsräume an. 44
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Die hier erreichte Verbindung von Zweckerfüllung eines Bauwerks und Würde seiner Erscheinung, von der die Benutzer in ihren positiven Fähigkeiten gestärkt und gefördert werden sollten, hat Schinkel immer wieder angestrebt.

1823 Villa für Kaufmann und Bankier Behrend in Charlottenburg (abgetragen 1905)
1823 - 26 Umbau von Schloss Bellevue für Prinz August (heute Amtssitz des Bundespräsidenten)

1824 - 27 Schloss Glienicke (Umbau Billardhaus zum Casino, Gutshaus zum Schloss als Sommerresidenz für Prinz Carl, nördlich entstand der Jägerhof, Kleine und Große Neugierde). Ohne die alten Wände zu beseitigen, fand Schinkel in Zusammenarbeit mit Lenné durch Aufstockung und seitliche Anlegung zweier Pergolen eine völlig veränderte und für die Zeit höchst neuartige Lösung für ein Bauwerk, das einerseits den Garten begrenzt und sich andererseits zur weiten Seenlandschaft hin öffnet. 45

1824 - 28 Friedrich-Werdersche Kirche in Berlin. Nach mehreren Alternativ-Vorschlägen (ab 1821) als römischer oder dorisch-korinthischer Tempel entstand auf Verlangen des Königs die gotische Gesamtform, die in das rationalistische Gefüge klassizistischen Denkens überleitet. An die Zweiturm-Fassade schließt sich ein einschiffiger Saal mit Wandpfeilern und eingezogenem Chor an mit zwischen die einwärts vor tretenden Strebepfeiler eingespannten Emporen.

In der Ausführung des Backsteinmauerwerks und den Details orientiert sich Schinkel an der Backsteingotik im Norden Preußens. 46 Bei der Einfachheit des Gebäudes kam es auf besonders sorgfältig und für jeden Bauteil zweckmäßig behandeltes Backsteinmaterial an, das sichtbar belassen wurde.
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1824 Umbau des Kavaliershauses auf der Pfaueninsel, indem eine 6-geschossige Danziger Sandsteinfassade vor geblendet wurde.
1824 - 25 Neuer Pavillon (Sommerhaus) am Schloss Charlottenburg

1824, 1826, 1834 Grabmonument für General Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755 - 1813) auf dem Invaliden-Friedhof in Berlin-Mitte, Scharnhorststraße 33. Der ruhende Löwe wurde von Christian Daniel Rauch modelliert und in Bronze gegossen, das Marmorrelief von Christian Friedrich Tieck geschaffen.
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1825, 1836 - 45 Burg Stolzenfels im Süden von Koblenz (mit Friedrich August Stüler). Die Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und Maximilian von Bayern konnten sich in den Burgen ihren romantisch-patriotischen Träumen hingeben und sich in eine ideale Welt jenseits der gesellschaftlichen Realität der beginnenden Industrialisierung versetzen. 47 Der Entwurf bezog den erhaltenen Bestand aus dem 13. Jh. ein, den Bergfried und Partien von Wohntrakten, ebenso wie die umgebende Natur samt Fels und Schlucht, Bächlein mit Wasserfall; es entstand eine Ritterburg im Geist der Romantik. 48

1825 Volkssaal am Kloster-Berge-Garten in Magdeburg
1825 Kirche Schöneberg bei Aachen

1825 - 29 Leuchtturm auf Kap Arkona, Insel Rügen. Der Backsteinbau auf Granitsockel trägt über einer Plattform eine runde, rundum verglaste, Laterne. Die gerüsthafte Wandgliederung mit eingetieften Fenstern und betonten Geschossgliederungen bringt den Bau in die Nähe des erträumten Berliner Kaufhausbaues. 49

1826 - 32 Neuer Packhof, ein Lagerhaus für die Zollabfertigung, am Kupfergraben nördlich vom Museum am Lustgarten (zwischen 1897 und 1904 sowie 1938 abgebrochen)
1826 - 32 Rathaus in Kolberg (Umbau)

1826 - 27 Schloss Charlottenhof in Potsdam (Umbau aus Gutshof gemeinsam mit Ludwig Persius). Schinkel gelang es, durch geschickte Gruppierung von Baumassen und die Anordnung von Blickachsen, durch das ikonografische Programm der Skulpturen und die Innenausstattung sowie die Einbeziehung des Gartens das Ideal seines Kronprinzen architektonisch umzusetzen. 50

Schinkel gab dem Bau eine höher geführte Querachse, do dass nach Westen und Osten je ein Portikus entstand. Die Westseite ist zweigeschossig mit einem ionisch gefassten Portal und wirkt verschlossen. Durch die aufgeschüttete Garten-Terrasse präsentiert sich das Schloss nach Osten eingeschossig mit einer ernsten dorischen Gartenfront. 51

1826 - 28 Infanterie-Lehrschule in Potsdam (später Unteroffiziersschule)

1826, 1830 - 37 Nikolaikirche in Potsdam. An die Pläne seines Lehrers Friedrich Gilly anknüpfend, plante Schinkel die Kirche als Würfel förmigen Bau. Erst nach Schinkels Tod wurden die von ihm geplante Kuppel und vier Ecktürme durch Persius und Stüler nachträglich aufgesetzt. 52

1827 - 32 Schloss Putbus auf Rügen
1827 - 28 Umbau Stadtpalais am Wilhelmsplatz, Wilhelmstraße 61, für Prinz Carl
1828 - 29 Wohnhaus für Töpfermeister Feilner in der Friedrichstadt
1828 Schloss Werder bei Potsdam
1828 Kirche für Straupitz unweit von Lübben in der Niederlausitz
1828 Neugestaltung des Äußeren der Benediktiner-Klosterkirche von Dobbertin

1828 - 34 4 Vorstadt-Kirchen St. Johannis beim Kleinen Tiergarten in Alt-Moabit, Nazareth in Wedding am Leopoldplatz, St. Elisabeth vor dem Rosentaler Tor an der Invalidenstraße in Mitte und St. Paul auf dem Gesundbrunnen im Wedding (alle in Berlin)

1829 Umbau Stadt-Palais Wilhelmstraße 105 für Prinz Albrecht, von dem vor allem der große Treppenaufgang mit der prachtvollen gusseisernen Brüstung bewundert wurde (kriegszerstört)
1829 - 33 Palais für Graf von Redern, Generalintendant der Schauspiele und Hofmusik Unter den Linden 77 an der Südostecke des Pariser Platzes (zerstört, heute Hotel Adlon)
1829 Restaurierung der Pfarrkirche St. Nikolai am Molkenmarkt und der Sophienkirche in der Spandauer Vorstadt
1829 Säulen-Portikus vor dem Mausoleum der Königin Luise im Park des Schlosses Charlottenburg
1830 - 34 Sternwarte in der Charlottenstraße, Friedrichstadt (abgetragen 1913)
1830 - 36 Torhäuser für das Neue Tor (abgetragen 1950)

1829 - 36 (1833/44) Römische Bäder in Potsdam (mit Umplanungen von Ludwig Persius). Gebäudegruppe aus Hofgärtnerhaus, Gehilfenhaus, Teepavillon und eigentlichen Baderäumen. Das Hofgärtnerhaus folgt dem nachantiken Bauernhaus aus liegenden und stehenden Quadern mit flachen Pultdächern über offenen Dachstühlen, umgeben von offenen Pergolen und Wohnlauben. 53

1831 - 36 Bauakademie in Berlin Der Backstein-Kubus ist, abgesehen von den Terrakotta-Dekorationen, ein nüchterner Zweckbau, der seine Konstruktion offen zeigt und der ohne direkte Anleihen an historischer Architektur auskommt. Programmatisch - es sollte eine Ausbildungsstätte für Architekten sein - wurde hier ein neues Ideal aufgestellt, das jedoch in der Geschichte der Architektur des 19. Jh. isoliert steht. 54

Das Zweckbezogene der Bauten Schinkels wird bei der Bauakademie besonders deutlich, die auf quadratischem Umriss um einen kleinen rechteckigen Innenhof errichtet wurde. Der viergeschossige Bau hatte vier Schauseiten, jede zu acht Achsen. Die Maßeinheiten sind Quadrate von 5,55 Meter Seitenlänge. Diese Maß bestimmt die Gewölbe der Innenräume, wie die Gliederung der Fassaden, deren Pfeilersystem bautechnisch motiviert ist:

Zunächst wurden die Pfeiler hoch gemauert, unter einander nur mit Eisenankern verbunden, danach die zwischen liegenden Wände ein gezogen. Technisches und Ästhetisches bedingen sich gegenseitig, die Möglichkeit der Skelett-Bauweise wird aufgezeigt. 55

Es sollte im Erdgeschoss auch eine Reihe von Kaufläden, im Hauptgeschoss die Bauschule, im Obergeschoss die Oberbaudeputation sowie die Dienstwohnung des Direktors (also Schinkels) und im Dachgeschoss das Archiv aufnehmen. - Das ringsum frei stehende Gebäude wurde nach Kriegsschäden in den 1960-er Jahren abgerissen.
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1831 - 34 Glienicker Brücke (1907 ersetzt)
1831 - 33 Altstädtische Hauptwache am Theaterplatz in Dresden
1831 - 36 Hauptgebäude am Augusteum am Augustusplatz für die Universität Leipzig
1833 - 42 Schloss Erdmannsdorf im Riesengebirge (heute Ruine)
1833 - 35 Schloss Babelsberg für Prinz Wilhelm in Potsdam (verändert durch Persius)
1834 Restaurierung des Juliusturms auf der Zitadelle von Spandau, einem Backsteinbau aus dem 12./13. Jh. mit Zinnenkranz, wo 1873 - 1919 der Reichskriegsschatz eingelagert war
1834 Umplanung und Fertigstellung der St.-Johannis-Kirche und weitgehender Neubau des Rathauses mit Erhaltung des Turmes in Zittau
1835 - 45 Jagdschloss auf dem Granitz bei Binz auf Rügen für Fürst von Putbus mit einem 38 Meter hohen Mittelturm
1835 - 42 Schauspielhaus am Wilhelmsplatz in Frankfurt (Oder) (durch Brand zerstört)
1837 - 44 Kongressdenkmal am Adalbertstor in Aachen
1838 - 63 Schloss für Prinz Albrecht in Kamenz, Niederschlesien
1839 - 45 Restaurierung der Kirche zum Grauen Kloster und der Nikolaikirche in Spandau
1840 Verbindung zweier Häuser am Karolinenplatz in München, vermutlich der letzte Entwurf Schinkels

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